Warum alleinerziehende Väter früher sterben

Symbolbild
Laut einer Studie haben sie ein viel höheres Sterberisiko als Väter in Partnerschaften, alleinerziehende Mütter und Frauen in Partnerschaften.

Die Zahl von alleinerziehenden Vätern nimmt zu. Sie geht vor allem vor allem auf steigende Scheidungsraten, die Trennung von Partnern mit Kindern und auf Kinder außerhalb von später dauerhaften Partnerschaften zurück. Diese Männer haben laut einer kanadischen Studie aber ein deutlich erhöhtes Sterberisiko, teilte "Lancet Public Health" mit.

"Unsere Studie zeigt, dass alleinerziehende Väter eine höhere Mortalität aufweisen. Sie belegt den Bedarf an Mitteln der Öffentlichen Gesundheit, um diese Männer zu identifizieren und zu unterstützen", wurde Maria Chiu vom Institut für klinisch-bewertende Studien der Universität von Toronto (Kanada) in einer Aussendung der wissenschaftlichen Zeitschrift zitiert.

Tendenz zu ungesünderem Lebensstil

"Zwar identifiziert unsere Untersuchung nicht den exakten Grund für die Beobachtung (einer erhöhten Mortalität; Anm.), wir fanden aber Hinweise, wonach einzelne alleinerziehende Väter zu ungesünderem Lebensstil tendieren. Das könnte ein Gebiet sein, die Gesundheitsrisiken in dieser hoch gefährdeten Gruppe anzusprechen."

Die Untersuchung umfasste einen Vergleich von 40.490 Personen in Kanada. Es handelte sich um 871 alleinerziehende Väter, 4.590 alleinerziehende Mütter, 16.341 Väter in Partnerschaften und 18.688 Frauen in Partnerschaften. Nach durchschnittlich elf Jahren Beobachtungszeit waren 693 Menschen aus der Gesamtgruppe gestorben. Unter den alleinerziehenden Männern waren es 35 von 871 oder eine Todesrate von 5,8 pro 1.000 Personen pro Jahr. Bei den in Partnerschaft lebenden Vätern betrug die Todesrate hingegen nur 1,9 Personen pro 1.000 und Jahr (345 Todesfälle bei 16.341 Menschen).

Geringste Gefährdung für Mütter in Partnerschaft

Alleinerziehende Mütter lagen mit ihrer Mortalitätsrate von 1,7 Sterbefällen pro 1.000 und Jahr/85 Todesfälle bei 4.590 Personen) sogar noch unter jener der Männer in "fixen Händen". Mütter in fixer Partnerschaft hatten die geringste Gefährdung mit 1,2 Todesfällen pro 1.000 Personen und Jahr (228 Sterbefälle in der Gruppe von 18.688 Personen).

Alleinerziehende Väter waren im Vergleich älter, litten öfter an Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie scheinen auch weniger Obst und Gemüse zu essen und mehr Alkohol zu trinken.

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