Wie sehr beeinflusst der Mond unsere Stimmung?

Der Vollmond geht am 23.06.2013 in Berlin hinter einem Baum auf. Foto: Daniel Naupold/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Untersuchung an Kindern - mit überraschendem Ergebnis.

Obwohl der Mond weitgehend erforscht ist, ranken sich nach wie vor viele Mythen um den Erdtrabanten. Speziell, was dessen Einfluss auf die Stimmung und das Verhalten der Menschen betrifft. Immer wieder stellt sich die Frage: Sorgt der Vollmond für schlechten Schlaf? Verändern sich die Stimmungen und Launen je nach aktueller Mondphase?

Wie sehr beeinflusst der Mond unsere Stimmung?
  

Darauf versuchte ein internationales Forscherteam nun eine Antwort zu finden – und zwar im Rahmen einer Studie an Kindern. Untersucht wurde, was genau ihre Schlafmuster verändert – bestimmte Tagesaktivitäten oder eben doch der Mond. Die Ergebnisse wurden inFrontiers in Pediatrics veröffentlicht. Die Wissenschaftler hätten sich zu dieser Studie mit Kindern entschlossen, weil die Ergebnisse relevanter sind. "Kinder reagieren sensibler auf Veränderungen und ihr Schlafbedürfnis ist größer als jenes von Erwachsenen“, sagte dazu Jean-Philippe Chaput, vom Eastern Ontario Research Institute. Insgesamt wurden 5812 Kinder auf fünf Kontinenten untersucht und die Daten von einem Zeitraum von 28 Monaten ausgewertet – also 28 Mond-Zyklen. Diese wurden in drei Mondphasen unterteilt: Vollmond, Halbmond, Neumond.

Der 5-Minuten-Effekt

Das Ergebnis: Die Schlafdauer rund um Vollmond verminderte sich im Vergleich zum Neumond nur um durchschnittlich fünf Minuten. Fazit der Forscher: "Unsere Studie beweist klar, dass der Mond das menschliche Verhalten gar nicht verändert. Die einzige signifikante Veränderung zeigte sich bei der Schlafveränderung zu Vollmond, das könnte man aber auch mit Statistik erklären“, so die Forscher. Zudem seien die klinischen Auswirkungen eines 5-Minuten-Schlafdefizits aus gesundheitlicher Sicht völlig zu vernachlässigen. Insgesamt sollten man sich vor dem Vollmond also nicht fürchten. Das menschliche Verhalten würde vielmehr von Faktoren wie Genetik, Erziehung, Einkommen und psychosozialen Aspekten beeinflusst als von der Gravitationskräften.

Dennoch seien weitere Studien nötig, um etwa herauszufinden, wie sehr die menschliche Biologie mit den Mondzyklen synchronisiert wird oder ob der Vollmond Auswirkungen auf Menschen mit psychischen Störungen hat.

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