Belegt: Lust auf Fast Food liegt in den Genen

Die Gene sind schuld an der Fast-Food-Sucht.
Spanischen Wissenschaftern zufolge ist das Faible für Fettiges genetisch bedingt.

Fettig, kalorienreich, ungesund: Über die gesundheitlichen Nachteile gewisser Lebensmittel wissen die meisten mittlerweile Bescheid. Viele können die Finger dennoch nicht von Fast Food, Schokolade und Co. lassen. Warum das so ist, haben spanische Forscher herausgefunden. Demnach liegen unsere Ernährungsgewohnheiten in den Genen, die wiederum das Gehirn und damit die Essensauswahl des Einzelnen beeinflussen. Zwar hätten frühere Studien bereits eine Verbindung zwischen Genen und der Entstehung von Essstörungen belegt, über den Zusammenhang bei gesunden Menschen war bisher jedoch wenig bekannt.

Mehr Schoko, Salz & Fett

"Vielen Menschen fällt es schwer ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern, obwohl sie wissen, dass dies zu ihrem Vorteil wäre", sagt Silvia Berciano, Studienleiterin und Doktorandin an der Universität Autónoma de Madrid. Das Team um die spanische Forscherin hat die Gene von über 800 Europäern untersucht und die Probanden einen Fragebogen über ihr Ernährungsverhalten ausfüllen lassen. Dabei fand man Zusammenhänge zwischen bestimmten Genen und der Angaben, wie viel Schokolade, Fett, Salz oder Ballaststoffe die Menschen zu sich nahmen.

So bewirkten beispielsweise die genetischen Varianten des Hormonrezeptors für das als Kuschelhormon bekannt Oxytocin einen höheren Schokoladenkonsum und einen größeren Taillenumfang. Andere genetische Variationen bedingten eine höhere Aufnahme von Salz beziehungsweise Fett.

Die Erkenntnisse könnten die Weichen für individuellere Diät- und Ernährungskonzepte für Risikopatienten und die erfolgreiche Vorbeugung von Übergewicht beim Menschen stellen.

Auch Pubertät ist Sache der Gene

Unterdessen haben Forscher der University of Cambridge in einer großangelegten Studie herausgefunden, dass hunderte Gene auch den verfrühten Beginn der Pubertät bei Mädchen und Jungen bedingen. Bisher war man von einer weitaus geringeren Anzahl ausgegangen. Die Gene wurden auch mit einem erhöhten Risiko für mit Sexualhormonen in Verbindung stehende Krebserkrankungen (Brustkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs) in Zusammenhang gebracht.

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