Studie belegt Sucht nach Schwangerschaftstests

Symbolbild
Ein britisches Online-Portal für Mütter deckte das Phänomen auf.

Die Mutterschaft ist eine Herausforderung mit vielen Gesichtern. Neben Freude, Euphorie und Glücksgefühlen geht sie nicht selten auch mit Stress einher. Für viele beginnt die emotionale Belastung bereits in der frühen Phase der Schwangerschaft, wie eine Analyse des britischen Mama-Portals ChannelMum vermuten lässt. Die Erhebung ergab, dass werdende Mütter regelrecht süchtig nach Schwangerschaftstests sind – auch wenn die Schwangerschaft bereits durch einen Gynäkologen bestätigt wurde. Wie der Independent berichtet, wird das Phänomen unter dem Begriff "Pregnancy Test Addiction" zusammengefasst.

Demnach sollen Schwangere die Tests nicht nur einmal, sondern im Schnitt bis zu sieben Mal wiederholen. Im Zuge der ChannelMum-Umfrage gaben 62 Prozent der Frauen an, nach dem ersten positiven Ergebnis weitere Tests anzuwenden. Eine aus zwölf Frauen gab an, bis zum dritten Monat regelmäßig selbst Schwangerschaftstests zuhause durchzuführen.

Form der Rückversicherung

Die Gründe liegen auf der Hand, wie Siobhan Freegard, Gründerin von ChannelMum, schildert. Viele Schwangere hätten in den ersten Wochen und Monaten Angst davor, das Kind zu verlieren. Mit den Tests würden die Frauen sichergehen, dass sie nach wie vor schwanger seien. "Süchtig nach Schwangerschaftstests zu sein mag komisch klingen, aber die Mehrheit der Mütter ist betroffen. Das Plus-Zeichen erscheinen zu sehen, versetzt werdende Mütter in einen Zustand der Begeisterung und beruhigt jene, die wegen der Schwangerschaft nervös sind."

Studie belegt Sucht nach Schwangerschaftstests
Pregnancy test - positive Bildnachweis:greg801 Stock-Fotografie-ID:463032163 Hochgeladen am:14. Januar 2014

Neben dieser Form der Rückversicherung würde das fortwährende Testen für viele Schwangere aber zum Zwang, wie dasVice-PortalBroadly berichtet. Das Online-Portal durchforstete im Zuge von Recherchen zum Thema zahllose Online-Foren undFacebook-Gruppen. Dort würden sich Frauen intensiv über die Testverfahren austauschen, Bilder der positiven Teststreifen posten oder den Vorgang des Tests sogar streamen. Außerdem würden die Frauen ein Vermögen für die ohnehin nicht gerade preiswerten Testkits ausgeben.

ChannelMum-Gründerin Siobhan Freegard warnt jedenfalls davor langfristig zu den Tests zu greifen, da sie letztendlich "teuer und unnötig" seien.

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