Fotografin zeigt Schönheit von Narben

eine Frau mit Narben auf dem Arm
Glatt, weich, makellos: Schöne Haut ist vielen Normen unterworfen. Narben gelten hingegen als Makel. Eine britische Fotografin will das so nicht gelten lassen.

Sophie Mayanne ist 24 Jahre alt und hat sich beruflich einer besonderen Aufgabe verschrieben. Mit ihrem Fotoprojekt "Behind the Scars" will sie zeigen, dass Narben keine Makel, sondern vielmehr einzigartig sind. Dabei stellt die junge Britin Menschen und die Geschichten, von denen die Vernarbungen zeugen, in den Mittelpunkt.

"Niemand ist weniger schön, weil er anders ist"

"Oft werden Narben als etwas Beschämendes betrachtet, das man verstecken muss", erzählte sie der Huffington Post über ihr Projekt. Sie halte es daher für wichtig, "Menschen eine Plattform zu geben, auf der sie andere Schicksale entdecken und sich selbst ausdrücken können".

Die Sprache der Bilder wählte sie, "damit Menschen verstehen, dass niemand weniger schön ist, nur weil er anders ist".

Weniger schön, das ist auch Isabella, eine der Frauen aus der Fotoserie, nicht. 2015 erlitt sie bei einem Brand schwere Verletzungen am ganzen Körper. Wochenlang lag sie auf der Intensivstation. Heute sind die Wunden den jungen Frau verheilt. Ihr Körper ist aber mit Narben übersäht. Dennoch: Sie habe sich "nie schöner gefühlt", sagte sie im Zuge des Fotoprojekts.

Einige der Geschichten hätten sie stark mitgenommen, wie Mayanne im Interview berichtet: "Ich hatte oft Tränen in den Augen". Vor ihren Fotomodellen habe sie "Ehrfurcht vor ihrer Belastbarkeit und ihrer Akzeptanz verspürt, mit der sie ihre Hindernisse und Kämpfe bewältigt haben. "

Für die Fotografin sei das Schönste an der Serie, von Leuten zu hören, die ihre Narben bisher versteckten und sich nun trauen, Kleidung zu tragen, die ihre persönliche Geschichte nicht länger verbirgt und dass sich auch Menschen ohne Narben dem Thema mit einer anderen Einstellung widmen: "Viele haben durch die Fotoserie verstanden, dass Schönheit überall ist."

Nachdem ihre Fotoserie in Großbritannien und anderen Teilen Europas Wellen schlug, sucht Mayanne derzeit in New York nach Menschen, die sich und ihre Narben vor der Kamera zeigen wollen. Finanziert hat sie die Fortführung ihres Fotoprojekts mittels Crowdfunding.

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