Nasenhaare: Ausreißen streng verboten

Vor allem Männer entfernen gerne überlange Haare aus der Nase.
Trimmen, schneiden, zupfen: Männer machen mit störenden Nasenhaaren kurzen Prozess. Warum das ungesund sein kann, erklärt ein HNO-Arzt.

Das Entfernen der Nasenhaare steht bei Männern ganz oben auf der Pflegeliste. Es wird entweder mit dem Trimmer gestutzt, mit der Nagelschere gekürzt oder mit der Pinzette ausgerupft. Das Ergebnis mag zwar den ästhetischen Standards der Männerwelt entsprechen, aus gesundheitlicher Sicht ist die Nasenhaarentfernung aber nicht unbedenklich.

Dr. Erich Voigt, HNO-Arzt an der New York University, warnt im Interview mit dem Business Insider vor den Folgen. Die Nase dient nämlich nicht nur dem Geruchssinn, durch das Riechorgan werden auch Schadstoffe und Schmutz aus der Luft gefiltert, damit diese nicht in die Lunge gelangen.

Das bestätigt auch der Wiener HNO-Arzt Dr. Christoph Brand. "Der große Vorteil der Nasenatmung, im Gegensatz zur Mundatmung, liegt darin, dass die eingesaugte Luft befeuchtet, durch die Haare gereinigt und angewärmt wird."

Reißt man die Nasenhaare regelmäßig aus, kann es zu Haarbalgentzündungen kommen. "Jedes Haar hinterlässt eine Eintrittspforte in die Haut. Während die intakte Haut am ganzen Körper und auch an den Schleimhäuten nicht offen für Entzündungen ist, können bereits kleinste Verletzungen, beispielsweise durch das Ausreißen von Haaren, die Bildung dieser fördern", erklärt der Mediziner.

Zudem neigt man Band zufolge vor allem im vorderen Bereich der Nase zu Trockenheit. Reißt man die Haare an dieser Stelle aus, ist die Entzündungsgefahr nochmals höher. Sobald Schmutz oder Bakterien an diese Stelle gelangen, kann es zu Infektionen kommen.

Brand rät daher dazu, mit Nasensalben den Naseninnenraum zu pflegen. "Dann stören auch die Haare weniger." Die gepflegte Schleimhaut ist dann nicht so leicht reizbar und man kann die Härchen auch mit der Pinzette entfernen. Neigt man zu Entzündungen, bietet sich nach dem Entfernen das Einreiben mit einer antibiotischen Salbe an.

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