Nach Feiertagen: So belastend ist der Arbeitsbeginn

Symbolbild
Unter dem Hashtag #backtoworkblues drücken Menschen ihren Missmut über den Arbeitsbeginn nach den Feiertagen aus.

Der Urlaubstraum hat sich in diesen Tagen für die meisten Arbeitnehmer ausgeträumt – zurück an den Schreibtisch, heißt es. Sich nach den freien Tagen im Büro zurechtzufinden, fällt vielen schwer. Wie schwer das fällt, drücken zahllose User derzeit unter dem Hashtag #backtoworkblues aus.

#backtoworkblues

Unlust, Verstimmtheit, Müdigkeit und Motivationsmangel: Für das, was die Menschen als #backtoworkblues bezeichnen, haben Experten noch keinen Fachbegriff gefunden. Dabei sind derartige Empfindungen in den ersten Arbeitstagen nach dem Urlaub in Fachkreisen weder unbekannt noch unerklärlich. "Es gibt womöglich mehr als einen Grund dafür", erklärt Angelos Halaris, Neurowissenschafter an der Loyola University in Illinois, dem US-Sender CNN. Nach den Feiertagen schwer in die Gänge zu kommen, sei nach Weihnachten und Neujahr plausibel, da man in dieser Zeit oft zügellos lebt. Statt Mäßigung stehen üppige Mahlzeiten, viel Alkohol und wenig Schlaf auf dem Programm. All das liefere ideale Ausgangsbedingungen für ein Tief.

Damit nicht genug: Neben Völlerei und Freizeitstress seien auch positive Emotionen und Erlebnisse für das Stimmungstief nach den Feiertagen verantwortlich. Schöne Momente mit Freunden und der Familie stünden dem Experten zufolge mit dem für viele als trist erlebten Arbeitsalltag in Kontrast. Auch darunter leide das Wohlbefinden.

"Für viele ist die festliche Jahreszeit wie ein Traum und man kann nur hoffen, dass die Leute schön geträumt haben, aber es ist ein Traum, der tatsächlich über Nacht aufhört", weiß Halaris. Mit Arbeitsbeginn stelle sich automatisch ein Verlustgefühl und Sehnsucht ein.

Sogar wenn die Festtage nicht erwartungsgemäß verlaufen sind, kann die Rückkehr zum Arbeitsplatz schwerfallen. "Die Menschen neigen dazu große Hoffnungen in das Weihnachtsfest zu legen (...) aber es funktioniert nie wirklich so", betont Randy Hillard, Facharzt für Psychiatrie an der Michigan State University. Ein enttäuschendes Fest könne negative Gedanken verstärken. "Jedes Jahr sehen wir, dass mehr Menschen bei Krisentelefonen anrufen und die Zahl der Todesfälle steigt (...)", schildert er. Das nasskalte Wetter, das während der Weihnachtszeit auch in unseren Breiten Einzug hält, tue das Übrige.

Was tun?

Wie man dem #backtoworkblues entgegenwirken kann? Hillard rät dazu, sich an den ersten Arbeitstagen Zeit zu lassen und sich langsam einzugewöhnen. Sich bewältigbare Ziele zu stecken kann ebenso helfen. Fügt man sich in diesem Bewusstsein in die bekannten Arbeitsprozesse ein, ist die Rückkehr an den Schreibtisch erträglicher.

Nach deftigen Mahlzeiten, wenig Bewegung und langen Nächten sollte man auch wieder in den gewohnten Ess- und Schlafrhythmus zurückfinden. Und: Seien Sie gnädig und nicht ungeduldig mit den Kollegen. Schließlich sitzen alle im selben Boot.

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