Die Gefahren der männlichen Intimrasur

Nicht nur Frauen rücken der Intimbehaarung mit dem Rasierer zu Leibe.
Frauen rasieren sich den Intimbereich. Männer aber auch. Ein gewisses gesundheitliches Risiko gehen dabei beide Geschlechter ein.

Je nach Studie geht man davon aus, dass sich zwischen 80 und 90 Prozent der Frauen ihre Behaarung im Intimbereich entfernen oder trimmen. Bei den Herren der Schöpfung sind es aktuell in etwa 50 Prozent.

Was es mit "Manscaping" auf sich hat

In einem Interview, welches auf dem Online-Portal Vox publiziert wurde, klärt Thomas Gaither, Medizinstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität von Kalifornien, über die mit dem sogenannten "Manscaping" verbundenen Risiken und die Praxis an sich auf.

Die Motive der Schamhaarentfernung galten lange Zeit als unerforscht. Einer aktuellen Untersuchung (der KURIER hat berichtet) zufolge rücken Frauen ihrer Intimbehaarung hauptsächlich aus hygienischen Gründen zu Leibe. Bei Männern ist die Rasur im Intimbereich jedoch meist mit sexueller Aktivität verbunden, so Gaither.

Gaither zufolge sei einer der größten Unterschiede zwischen den Geschlechtern die Form der Haarentfernung. Während viele Frauen mittels Rasur, Waxing oder Epilation die Haare komplett entfernen, ist bei Männern das Trimmen, sprich das Kürzen, am weitesten verbreitet. "Es gibt aber eine bestimmte Gruppe von Männern, die eher dazu neigt alle Schamhaare zu entfernen: Bei homosexuellen Männern ist diese Praxis relativ gängig", so Gaither.

Rasieren mit Risiko

Männer bearbeiten ihren Genitalbereich Gaither zufolge am liebsten mit dem Nassrasierer. Auf Platz zwei folgt der elektrische Rasierer. In seinen Studien hätte sich gezeigt, dass die Verletzungsgefahr proportional zur Häufigkeit der Haarentfernung steigt. Wer sich öfter rasiert, verletzt sich demnach auch häufiger. Kleinere Risswunden, Verletzungen am Hoden und Schnittverletzungen treten Gaither zufolge dabei am öftesten auf. Bei homosexuellen Männern seien auch Verletzungen am Anus nicht untypisch.

Frühere Studien haben gezeigt, dass es bei Frauen im Kontext der Schamhaarentfernung vor allem zu Hautirritationen, Pusteln, Pickeln und Rasurbrand kommen kann. Daraus kann im schlimmsten Fall eine Wundrose oder Blutvergiftung entstehen. Entfernen sich Frauen ihre Behaarung mit Heißwachs, können durch Anwendungsfehler sogar Brandwunden entstehen.

In Bezug auf die Übertragung von Geschlechtskrankheiten weist Gaither auf ein erhöhtes Infektionsrisiko bei HPV, Genitalwarzen und Syphilis durch offene Wunden im Genitalbereich hin.

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