Kichererbsenwasser bereichert vegane Küche

Dass Kichererbsen in der vegetarischen und veganen Küche vielseitigen Einsatz finden können, ist nichts Neues. Neu ist hingegen, dass Kichererbsenwasser derzeit zur Superzutat schlechthin avanciert. Vor allem die vegane Food-Szene zeigt sich von der trüben, leicht zähen Flüssigkeit, die sogenannte Aquafaba, begeistert.

Wie alles begann

Im vergangenen Jahr sorgte zunächst ein Amerikaner namens Goose Wohlt im Netz für ordentlich Aufruhr in der veganen Community. Nachdem sich der Software-Entwickler im Zuge seiner veganen Ernährungsumstellung eingehend mit pflanzlichen Proteinen, Stärke und Verdickungsmitteln beschäftigt hatte, ließ er sich für die Zubereitung eines Baiser-Schaumgebäcks von zwei französischen Köchen zum Aufschlagen von Kichererbsenwasser inspirieren. Diese hatten das aufgeschlagene Wässerchen zuvor erfolgreich in einer Schokoladenmousse verarbeitet.

Und er sah, dass es gut war

Nachdem das Experiment tatsächlich geglückt war, postete Wohlt Bilder seiner innovativen Kreationen auf Facebook, löste damit eine Sensation aus und taufte den falschen Eischnee auf den Namen Aquafaba – eine Kombination der lateinischen Wörter für Wasser und Bohne.

Der Grund für die helle Aufregung liegt primär der Problematik zugrunde, dass ein veganer Ersatz für Eiweiß bisher schwierig zu finden war. Flaumige Mousse, flockig-leichte Baisers und luftige Kuchen und Macarons blieben selbst kulinarisch extrem versierten Veganern und experimentierfreudigen Köchen daher oft verwehrt. Mit Aquafaba, dem geschmacklosen Kichererbsenwasser-Schnee, hat dieses Dilemma ein Ende.

Risiken und Nebenwirkungen

Das Abtropfwasser von Kichererbsen ist geruchs- und geschmacksneutral. Zudem ist Aquafaba im Gegensatz zu industriell hergestellten Alternativen für Eiklar in beinahe jedem Supermarkt zu einem recht günstigen Preis erhältlich. Aber Achtung: Da rohe Kichererbsen das unverdauliche Gift Phasin und den Bitterstoff Saponin enthalten, darf nur das Dosenwasser von bereits gekochten Kichererbsen genommen werden.

Aquafaba ist ein Hit

Doch die Entdeckung des US-Amerikaners sollte nur der Anfang sein. Im Netz hat sich seit dem vergangenen Jahr nicht nur eine eigene Facebook-Gruppe mit dem Namen Vegane Baisers – Erfolge und Misserfolge mit 49.000 Mitgliedern, sondern auch ein globales Interesse für das schleimige Superfood formiert. Sogar Kochbücher und Food-Videos auf Youtube finden reißenden Absatz.

Pancakes, Püree, Mayonnaise: Die experimentelle Freude der Aquafaba-Anhänger kennt keine Grenzen – wie diese Bilder beweisen!