Haustiere eignen sich nicht als Geschenk

Das Haustier muss zur Familie passen und von allen erwünscht sein.
Kinder können sich erst ab zirka 14 Jahren selbstständig um einen Pflegling kümmern.

Kinder, Träume, Weihnachten. Der Wunsch nach einem Haustier ist schnell da: Die Katze der Schulfreundin ist so süß verspielt, der Hund vom Nachbarn so zutraulich und weich, die Ratte der Cousine so putzig und schlau.

"Haustiere eignen sich nicht als Geschenk. Wer sich für ein Lebewesen entscheidet, übernimmt Verantwortung auf Lebenszeit. Tiere sind kein Spielzeug", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß, dass sich Kinder oft nach tierischen Freunden sehnen, die gar nicht zur Familie passen. Die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn erklärt, welche Fragen vor der Anschaffung eines Haustiers geklärt werden müssen. Artgemäße Haltung ist Pflicht.

Wahl

"Es gibt eine riesige Bandbreite an Tieren. Wenn man sich damit beschäftigt, findet jeder das passende Haustier", sagt Reitl. Ob soziales Kleintier oder beschäftigungsintensiver Hund, ob farbenfrohe Fische oder interessantes Reptil – fast von jeder Art gibt es Schützlinge, die ohne großen Aufwand optimal versorgt werden können und Pfleglinge, die nur mit viel Fachwissen und Erfahrung zufrieden zu stellen sind.

Prinzipiell müssen alle Familienmitglieder die Entscheidung mittragen. "Können Eltern nichts mit dem Wunsch-Tier anfangen, dürfen sie dem Bitten nicht nachgeben", sagt der Zoodoc. Vogelspinnen, die Lebendfutter fressen, sind nicht jedermanns Sache, genauso wenig wie nachtaktive Hamster oder Freiflug fordernde Vögel. Kinder können sich alleine erst ab einem Alter von ca. 14 Jahren verlässlich um ein Haustier kümmern.

Artgemäße Haltung

Umfassende Vorab-Information ist für die richtige Wahl entscheidend. "Die Bedürfnisse und der Charakter des Tieres müssen zum Leben der Familie passen", sagt der KURIER-Tiercoach. Rahmenbedingungen wie Platz in der Wohnung und ev. im Auto müssen stimmen, Zeit und finanzielle Mittel ausreichend zur Verfügung stehen, für Urlaub und Notlagen muss es Lösungen geben, Allergien sind zu berücksichtigen. Belastungen durch Schmutz, Geruch oder Lärm dürfen kein Problem sein. Die Lebenserwartung von Maus (etwa 2,5 Jahre) oder Schildkröte (um die 60 Jahre) darf nicht außer Acht gelassen werden. "Detaillierte Informationen gibt es bei Tierärzten, Kleintiervereinen, im Zoofachhandel, in Büchern und im Internet", zählt Zoodoc Reitl auf: "Experten von außen sehen oft besser, wer mit wem harmonieren könnte."

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

Kommentare