Belgien wartet noch auf den Geniestreich seiner Diva
Er ist der Star eines vielversprechenden Teams. Eden Hazard will den hohen Erwartungen gegen Argentinien endlich gerecht werden. Der Flügelspieler von Chelsea gilt als Belgiens gefährlichste Waffe. Aufgetrumpft hat er in Brasilien aber noch nicht. Nach vier Spielen hält der 23-Jährige bei zwei entscheidenden Assists.
Von einem Eden Hazard aber wird mehr erwartet. Der Offensivspieler gilt als Belgiens größtes Talent der Gegenwart, vielleicht sogar aller Zeiten. 14 Ligatore hat Hazard in der abgelaufenen Saison für Chelsea erzielt. Dennoch hatte er sich von Trainer Jose Mourinho einiges anhören müssen. Der Portugiese weiß, welches Potenzial in seinem Spielmacher schlummert. 40 Millionen Euro haben die Londoner im Sommer 2012 bezahlt. Mourinho warf seiner Diva im Mai nach dem Aus im Champions-League-Halbfinale gegen Atletico Madrid allerdings vor, den Linksverteidiger hinter ihm im Stich zu lassen. "Er ist nicht bereit, für ihn sein Leben zu geben." Auf die Frage nach den Spielern, die der WM in Brasilien ihren Stempel aufdrücken werden, nannte der Startrainer dennoch nur drei Namen: Brasiliens Neymar, Frankreichs Jungverteidiger Raphael Varane und Eden Hazard.
Bereits mit 14 Jahren war Hazard über die Grenze nach Nordfrankreich übersiedelt. Mit 16 debütierte er bei den Profis von Lille, mit 17 im Nationalteam, mit 20 war er Meister und Cupsieger. Geschätzt wird Hazard nicht primär für seine Tore, sondern für geniale Momente, mit denen er ein Spiel drehen kann. Die soll Belgiens Hoffnungsträger gegen Argentinien endlich auch auf der WM-Bühne zeigen. "Hey, wir haben Eden", sagte Teamkollege Kevin Mirallas auf die Frage, wie man gedenkt, Lionel Messi zu stoppen. "Man kann ihn nicht mit Messi oder Cristiano Ronaldo vergleichen, aber er hat etwas ganz Spezielles."
Frühreif
Die Belgier haben bisher alle WM-Spiele gewonnen, wenn auch im Achtelfinale gegen die USA erst nach Verlängerung (2:1). Gegen Argentinien zählt es, dem kleinen Land winkt das zweite WM-Halbfinale nach 1986. "Wir wollen den 86ern in die Geschichtsbücher folgen", betonte Hazard. "Deshalb ist das Spiel gegen Argentinien auch so wichtig für unsere Generation. Es ist vielleicht sogar das größte Spiel meines Lebens."
Bei der WM hat ihm bisher Kevin De Bruyne, der sich bei Chelsea nicht durchgesetzt hat, den Rang abgelaufen. Einige Kritiker halten den Wolfsburger bereits für Belgiens wahre Nummer 10.
Mit der Nummer 10 des Gegners will sich Hazard gar nicht erst vergleichen. "Er ist zehn Mal so stark wie ich", sagte er über Superstar Lionel Messi. "Wenn ich den Platz betrete, ist es mir aber egal, gegen wen ich spiele." Dass er spielt, war vorgezeichnet. Vater und Mutter waren ebenfalls Fußballer und kümmern sich um ihre vier Söhne.
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