Jennifer Lopez: Sie sang, war aber fast nicht zu hören

Die Präsentation des offiziellen WM-Songs war im TV von einer technischen Panne überschattet.

Es sollte der "Höhepunkt der Eröffnungs-Zeremonie sein", wie der Fußballweltverband FIFA im Vorfeld wissen ließ: Der Auftritt der US-Sängerin Jennifer Lopez bei der WM-Eröffnung am Donnerstag, bei der sie gemeinsam mit Rapper Pitbull und der brasilianischen Sängerin Claudia Leitte den offiziellen WM-Song "We Are One (Ole ola) präsentierte. Doch die Performance wurde zumindest vor vielen Millionen Fernsehgeräten als Fiasko empfunden. Die Live-Stimmen klangen dünn, nur die Musik vom Band war einigermaßen gut zu hören. Bei der ORF-Übertragung waren zudem die Hintergrundgeräusche lauter als die musikalische Darbietung.

ORF-Sprecher Michael Krause erklärt gegenüber dem KURIER, dass die Tonprobleme auf Seiten des Veranstalters gelegen seien. "Das hat alle das Signal aus Sao Paulo übernehmende TV-Sender betroffen, im ZDF war der Ton bei der Eröffnungsfeier ebenso schlecht."

Im Netz waren am Abend sowohl ZDF als auch ORF mit Häme überhäuft worden. Das ZDF entschuldigte sich sogar per Twitter für einen "defekten Encoder in Mainz", was manche zu der Annahme verleitete, die Stimme J.Los sei nur den ZDF-Zuschauern vorenthalten worden.

Die Tonprobleme bestanden aber auch in anderen Ländern. Das britische ITV etwa hatte ebenfalls keine Kontrolle über die "Audio-Levels". Laut Medienberichten sei die Tonqualität für die Fußball-Fans im Corinthias-Stadion besser gewesen als im Fernsehen. ORF-Sprecher Krause meint allerdings, es sei "klar erkennbar gewesen, dass bei Jennifer Lopez das Mikrofon ausgefallen war. Das merkte man etwa daran, dass sie mehrmals auf selbiges geklopft hat."

Schlechter Ton hin oder her: Für ihre Facebook-Fans legte die Lopez noch ein Video nach, das sie beim Hüftschwung hinter den Kulissen der WM-Eröffnung zeigt.

Wer den Song von Pitbull, Claudia Leitte, Jennifer Lopez und der Musikgruppe Olodum nicht oder nur schlecht gehört hat: Die Botschaft des offiziellen FIFA-WM-Songs ist typisch: "Wir sind alle eins", natürlich wird die Welt wieder dazu aufgefordert Fahnen zu schwenken und ein Fest zu feiern. Musikalisch bewegt sich der Song zwischen Großraumdisco-Beat, Samba-Trommeln und sommerlichem Feel-Good-Sound. Wenn man genau zuhört, könnte man meinen, dass hier ganz lässig ein Wiener mitrappt (Songzeilen "put them in the sky" und "side to side" bei 0:18 Min. im Video).
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Alle Videos im Überblick:

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Offizielle und nicht so offizielle Songs

Neben der offiziellen Truppe der Eröffnungszeremonie gibt es noch einige weitere Songs, die um die Aufmerksamkeit der Fußballfans werben.

Shakira hat ja bereits WM-Erfahrung, beim letzten Turnier 2010 in Südafrika trällerte sie den offiziellen FIFA-Song "Waka Waka" und bewies, dass sich nicht nur Vuvuzelas in die Gehörgänge schrauben können. Wenn Pitbull & Co. "Ole ola" anstimmen, lautet das Echo der Kolumbianerin einfach "La La La". Im dazugehörigen Video kommt Shakiras Ehemann, der spanische Innenverteidiger Gerard Piqué, zu einem Gastauftritt.

Ebenfalls ein Wiederholungstäter ist Ricky Martin. 1998 begleitete der Latino-Barde den WM-Titel Frankreichs im eigenen Land mit dem offiziellen Song "Copa de la Vida" (Cup Of Life"). Dieses Jahr heißt er nur noch schlicht "Vida" ("Leben"). Martin, der sich mittlerweile als homosexuell geoutet hat, präsentierte den Song kürzlich auch am Wiener Life Ball.

Die eben genannten Lieder sind auch auf der Kompilation "The 2014 Fifa World Cup Official Album" (Sony) zu finden. Geht man die Songliste durch, erfährt man, dass es nicht nur einen "offiziellen Song", sondern auch eine "offizielle Hymne" gibt. "Dar um Jeito (We Will Find A Way)" wird von Santana, Wyclef Jean, Avicii und Alexander Pires interpretiert, und ist, wenig überraschend, massentaugliche Ware.

Den "alternativen Soundtrack zur Fußball-WM 2014" will Fatboy Slim mit der Kompilation "Bem Brazil" (Universal) vorlegen. Norman Cook, so der bürgerliche Name, war als DJ bei den WMs in Südafrika und Japan dabei. Zu seiner Motivation für das Album sagte er: "Tatsache ist, dass während der WM jeder mit brasilianischen Klängen förmlich bombardiert werden wird. Doch das unter der Regie von Sponsoren wie Coca Cola oder Budweiser und der FIFA. 'Bem Brazil' will ein wenig tiefer in die Materie gehen, als erneut 'The Girl from Ipanema' ins Spiel zu bringen. Wir liefern Songs, die viele Europäer vielleicht noch nie gehört haben."

Weniger in die Tiefe gehen die Vengaboys, die in den Neunzigern Eurodance-Schmuckstücke wie "Boom, Boom ... (I want you in my room)" vorgelegt haben. Im Video zu "2 Brazil!" lassen sie einfach spärlich verhüllte weibliche Torsos sprechen.

Auf YouTube gibt es offenbar auch schlaue Leute, die einen drei Jahre alten Song ("Don't Stop the Party" von den Black Eyes Peas) unter dem Titel "The Official 2014 FIFA World Cup Song" posten und damit ungestraft so eben einmal mehr als drei Millionen Views abkassieren. Immerhin gibt es im Video schöne Tore zu sehen.

In Deutschland, in Zeiten von großen Fußballturnieren besser bekannt als "Schland", meint man wieder besonders witzig sein zu müssen. Stefan Raab und seine Gartenzwerge müssen ihre abgeschmackte WM-Hymne "Wir kommen, um ihn zu holen" mit künstlichen Lachern unterlegen, um zu suggerieren, dass das lustig gemeint sein soll.

Dschungel-Queen und Erotik-Model Melanie Müller hat einen besonders tief gelegten Mitgröl-Song zur WM vorgelegt: "Deutschland schießt ein Tor". Au, tut das weh! Besonders auch das Video, das im Stadion des österreichischen Bundesliga-Vereins SV Grödig gedreht wurde. Zum Glück hat Larissa Marolt davon abgesehen ein Lied zur WM zu veröffentlichen.

Dass es auch besser, und vor allem cooler geht, haben nun Deichkind bewiesen. Kurz vor der WM verbreitete das Hip-Hop-Spaßkollektiv gemeinsam mit dem Hamburger Rapper Das Bo das Video "Ich habe eine Fahne" über YouTube. Darin kann man jede Menge kultige Panini-Pickerl bewundern, die sich zum Teil auch bewegen.

Aus Österreich kommt zwar kein überregional bekannter Song zur WM, man darf aber davon ausgehen, dass die Song-Contest-Hymne "Rise Like A Phoenix" von Conchita Wurst auch während der nächsten vier Wochen rund um den Erdball zum Einsatz kommen wird. Man wird ja wohl noch mitnaschen dürfen . . .

Mehr zum Thema Fußball-WM: kurier.at/thema/wm2014

Bis zu 1,146 Millionen Fußballfans sahen das WM-Auftaktspiel Brasilien - Kroatien in ORF eins, im Schnitt waren 1,085 Millionen bei 44 Prozent Marktanteil live dabei. Das ist laut dem Sender die mit Abstand höchste Reichweite für ein WM-Eröffnungsspiel im ORF.

Durchschnittlich 166.000 TV-Zuschauer aus Österreich entschieden sich am Donnerstag für die Übertragung des ZDF.

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