Daheim und doch in Profi-Händen

Fast jeder dritte Pflegegeld-Bezieher bekommt zu Hause mobile Unterstützung.

Jeder will alt werden, aber der Gedanke, alt und womöglich auf Hilfe angewiesen zu sein, bereitet vielen Sorge. Derzeit sind rund 440.000 Menschen in Österreich hilfs- und pflegebedürftig – Tendenz steigend. Dass die meisten von ihnen zu Hause leben, verdanken sie zum Großteil Angehörigen, die für ihr Wohl sorgen. Diese vernachlässigen dafür meist ihr eigenes Privat-, oft auch ihr Berufsleben, und nicht zuletzt sich selbst. Die seelischen und körperlichen Belastungen für die Angehörigen steigern oftmals die Gefahr, selbst krank zu werden.

Unterstützung für Pflegebedürftige und Entlastung für deren Angehörige wird durch mobile Dienste ermöglicht – etwa vom Roten Kreuz, der Caritas oder vom Hilfswerk. Fast jeder dritte Pflegegeld-Bezieher nimmt solche Dienste inzwischen in Anspruch.

Zukunft

Dies ermöglicht den Betroffenen in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, während eine Heimhilfe sie beim Einkaufen oder Putzen unterstützt und Hauskrankenpfleger Verbände wechseln oder Injektionen setzen. Angesichts der steigenden Zahlen der Pflegebedürftigen und der sinkenden Möglichkeiten von Angehörigen, sich um sie zu kümmern (etwa durch die Anhebung des Pensionsantrittsalters von Frauen oder der höheren Mobilität, wodurch ältere Menschen und deren Kinder nicht mehr am selben Ort wohnen) warnt das Rote Kreuz, dass bis 2025 österreichweit 22.500 zusätzliche Vollzeitkräfte in der Pflege und Betreuung benötigt werden. Rechtzeitig vor der Nationalratswahl peilt Sozialminister Rudolf Hundstorfer an, dass der Bund bis 2016 zusätzlich 650 Millionen Euro für Pflege bereitstellt.

Infos

Beratung zum Thema Pflege und Betreuung gibt es beim Pflegetelefon des Sozialministeriums. Dieses ist unter der österreichweiten, gebührenfreien Telefonnummer 0800 20 16 22 von Mo. bis Do. von 8.00 bis 16.00 Uhr und Fr. von 8.00 bis 13.00 Uhr erreichbar. Beantwortet werden auch telefonische und schriftliche Anfragen, die per Fax (0800 22 04 90) oder eMail (pflegetelefon[at]bmask.gv.at) eingebracht werden können. Umfassende Informationen für pflegende Angehörige sind außerdem online unter www.pflegedaheim.at und unter www.ig-pflege.at zu finden.

Daheim und doch in Profi-Händen

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