Wenn es kracht und zischt, macht Chemie doppelt Spaß

Wenn es kracht und zischt, macht Chemie doppelt Spaß
AHS-Schüler begleiteten Lernhaus-Kinder bei einem naturwissenschaftlichen Workshop

Begriffe wie Rückstoßprinzip oder Oberflächenspannung lassen bei vielen Erwachsenen Erinnerungen an den Physikunterricht wach werden. Der Lehrer stand an der Tafel, erklärte und schrieb ab und zu eine Formel auf. Das war’s. Dass Naturwissenschaft keine fade Angelegenheit sein muss, erlebten die Volksschulkinder des Lernhauses Schwendergasse in Wien. Sie wurden von der OMV im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „Ressourcefulness“ und dem Verein ScienceCenter-Netzwerk zu einem Workshop eingeladen. Unterstützt wurden die 15 jungen Naturwissenschaftler von 14 Schülern der 4B des Gymnasiums Henriettenplatz, das in der Nähe des Lernhauses liegt. Diese „Buddies“ – so nennt man die helfenden Jugendlichen – lernten zunächst alleine, wie man einfache Experimente durchführt. Was zum Beispiel das Rückstoßprinzip in der Praxis heißt, erfuhren sie beim Basteln der „Luftballonrakete“. Mit Zucker, Wasser, Öl, Tinte und PET-Flachen wurde der Versuch „Phasengrenzen“ durchgeführt. Das Trennverfahren und die Dichte von Flüssigkeiten wurde so älteren Schülern veranschaulicht und von ihnen verstanden. Durchsichtige geometrische Körper wurden mithilfe von Seifenblasen-Lauge hergestellt. Am anderen Tag schlüpften die älteren Schüler dann in die Lehrer-Rolle. Gemeinsam mit den Volksschülern der 3. und 4. Klassen führten sie die Versuche durch, die sie am Vortag geübt hatten. Und sie erklärten, welches physikalische Prinzip dahintersteckt. Für Sophia* „war der zweite Tag sicher der aufregendere, weil die Kinder mir ganz schön knifflige Fragen stellten. Es war gar nicht so einfach, in dem Trubel kühlen Kopf zu bewahren.“ Die AHS-Lehrerin war am Ende stolz auf die Leistung ihrer Schüler.

Gelernt haben bei dem Workshop die großen und kleinen Schüler viel. Sowohl fachlich als auch sozial: Konflikt- und Reflexionsfähigkeit übten sie während der Versuche. Sie trainierten, wie man kommuniziert und über Altersgrenzen hinweg Verständnis füreinander aufbringen kann.

Wenn es kracht und zischt, macht Chemie doppelt Spaß

Wissens⁰raum.
Die Lernhaus-Kinder besuchten noch ein Projekt des ScienceCenter-Netzwerk: Der Wissens⁰raum.
Das Konzept: Leer stehende Geschäftslokale werden für einige Wochen zur Experimentierwerkstatt. Kinder und Erwachsene können sich da spielerisch mit technischen und naturwissenschaftlichen Fragen beschäftigen. Themen sind z. B. Gesundheit, Lebensqualität, Mobilität in der Stadt oder Physik im Alltag.

*Name geändert

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