Technik ist kinderleicht
Forschendes Lernen in der Volksschule vermittelt der Verein ScienceCenter-Netzwerk in ganz Österreich. Was auf den ersten Blick ein wenig kompliziert klingt, erfreut sich bei Kindern unter dem Kurztitel „Buddy-Workshop“ großer Beliebtheit. Denn dabei werden den Volksschülern Wissenschaft und Technik in spielerischer Art und Weise nähergebracht. Und das nicht von Lehrern, sondern von coolen „Buddies“. Davon wollte sich Sophie Wehr selbst überzeugen. Die Schülerin der Sir-Karl-Popper-Schule in Wien wurde im Vorjahr als eine von 25 Technikqueens ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Initiative hat sie immer wieder die Möglichkeit im Technikqueens-Netzwerk Kontakte zu knüpfen, Trainings zu besuchen oder Praxiseinblicke in die OMV oder Partnerunternehmen zu gewinnen.
Buddies aus der HAK Gänserndorf mit Schülern und Schülerinnen aus der Volksschule Weikendorf.
Der „Buddy-Workshop“ hat Sophie von Anfang an neugierig gemacht: „Ich wollte einfach wissen, was dahintersteckt. Die Naturwissenschaften zu fördern sehe ich als extrem wichtig. Wenn ein Unternehmen dazu die Möglichkeit hat, ist es super, wenn es das auch tut.“
Was mit Spaß gelernt wird, bleibt viel länger in Erinnerung und ist damit nachhaltig.
In der Handelsakademie in Gänserndorf konnte die Technikqueen ausprobieren, ob sie sich auch als Buddy eignen würde. Und bereits nach einem kurzen Rundgang war die 17-Jährige restlos begeistert: „Mich beeindruckt, wie die Schüler der HAK mit den Volksschülern umgehen. Sie haben das einfach sensationell gemacht. Man konnte die Energie im Raum spüren. An jedem Tisch gab es ein anderes Experiment, und der Spaß war offensichtlich überall dabei.“
Natürlich darf man mit Recht stolz sein, wenn ein Experiment funktioniert. Da zeigt sich sogar eine Technikqueen beeindruckt. Und auf jeden Fall spielen Lachen und Spaß eine ganz bestimmende Rolle bei den Buddy-Workshops.
Ob eine oder einer der jungen Techniktalente in zehn oder 15 Jahren auch einen technischen Beruf ergreifen wird, darauf möchte sich die Wienerin nicht festlegen. Auf jeden Fall sei es aber ein Kennenlernen der Materie, die in weiterer Folge das Interesse für Naturwissenschaften und Technik auf jeden Fall steigern kann. Für sie selbst werden die Naturwissenschaften auch in Zukunft eine bestimmende Rolle spielen. Wenn auch nicht in Richtung Technik, so will die Technikqueen in der Medizin ihr Zuhause finden: „Das wollte ich schon, als ich im Kindergarten war. Jetzt, wo ich im Rahmen von ,Österreich sucht die Technikqueen´erfahren habe, was die OMV alles macht, interessiere ich mich auch mehr für Erdöl und dessen Verarbeitung, und finde vielleicht irgendwann einmal dort auch einen Job als Ärztin.“
Mit der Rolle als Buddy könnte sich Sophie Wehr auf jeden Fall sehr gut anfreunden, da sie der Überzeugung ist, dass man davon auch persönlich enorm viel profitieren kann. Das Projekt „Buddy-Workshops“ wurde 2012 vom Verein ScienceCenter-Netzwerk in Zusammenarbeit mit der OMV gestartet und ist Teil von „Resourcefulness“, der Nachhaltigkeitsstrategie der OMV. In jedem Buddy-Workshop werden bis zu zehn Experimente bearbeitet. Das Prozedere ist so einfach wie erfolgversprechend. In einer ersten Phase lernen die Jugendlichen die Versuchsanordnungen und bekommen auch pädagogische Fähigkeiten vermittelt. Danach treffen sie die Volksschüler und unterstützen die Kinder als Buddies beim forschenden Lernen anhand der vorbereiteten Experimente, die unter anderem auch Themen wie Öl, Wasser und Energie behandeln. In einer Reflexionsphase schreiben die Volksschüler ihren Buddies Briefe, wo sie die Experimente aus ihrer Sicht erklären.
Um die Nachhaltigkeit der Workshops weiter zu verstärken, werden den Volksschullehrern Fortbildungen angeboten, die ihnen ermöglichen, die Methoden des forschenden Lernens in den Unterricht zu integrieren. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten – die Schulen, die Buddies und die OMV.
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Herr Roiss, warum engagiert sich die OMV im ScienceCenter-Netzwerk?
Roiss: Durch diese Kooperation ist es möglich, den Kindern einen Vorgeschmack auf Naturwissenschaften und Technik zu geben. Zusätzlich soll das Projekt neben dem prägenden Erlebnis des Experimentierens auch positive Anregungen für die spätere Berufswahl liefern. Wir wollen die Begeisterung der Kinder wecken. Es ist mit Sicherheit eine Investition in die Zukunft.
Für mich war es besonders spannend, bei den Buddy-Workshops zuzuschauen. Was gefällt Ihnen persönlich so an diesem Projekt?
Roiss: Das Prinzip der Buddy-Workshops hat mich von Anfang an überzeugt. Kinder lernen hier mit Spaß, und die Dinge, die mit Spaß gelernt werden, werden besser erinnert. Dazu kommt, dass Kinder gerne von Jugendlichen lernen. Es ist das Prinzip der positiven Vorbildwirkung. Und diese Jugendlichen sind ideale Rolemodels.
Was macht die OMV sonst noch in diesem Bereich?
Roiss: Wir versuchen im Rahmen unserer Resourcefulness-Initiativen Kinder und Jugendliche in jeder Altersstufe für Technik und technische Berufe zu interessieren. Nur damit können wir langfristig dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Unsere Projekte sind sehr unterschiedlich. Allen voran natürlich „ Österreich sucht die Technikqueens“. Dieses Projekt, mit dem wir Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren auf spielerische Art und Weise für Technik begeistern wollen, wurde 2012 mit großem Erfolg durchgeführt und nach der zweiten Runde im kommenden Jahr wieder fortgesetzt.“
Was bedeutet Resourcefulness eigentlich genau?
Roiss: Resourcefulness bedeutet für uns nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln. Wir gehen sorgsam mit Ressourcen um und streben immer nach innovativen Lösungen, um einen Mehrwert zu schaffen – für die Gesellschaft, die Umwelt und die OMV.
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