Vom Runway in den Schrank: So shoppen Sie in Zukunft

Burberry mischt mit einem neuen Konzept die Modewelt auf
Gleich zwei Modehäuser gaben bekannt, dass ihre Laufsteg-Looks nach der Show sofort erhältlich sein werden.

Was auf dem Laufsteg gezeigt wird, ist erst in mehreren Monaten in den Stores erhältlich - so tickte bisher das Modekarussell. Die Schuhe, die man gerade auf dem Foto einer Modenschau gesehen hat, sofort kaufen? Bisher unmöglich. Genau das wollen zwei Modehäuser nun ändern.

Vergangene Woche gab Burberry-Chef Christopher Bailey bekannt, dass ab der kommenden Herbst-Show sämtliche auf dem Runway gezeigte Looks danach sofort in den Geschäften und online gekauft werden können. Der Endverbraucher muss somit nicht mehr ein halbes Jahr der neuen Kollektion entgegenschmachten, sondern kann die neuen Trends nur wenige Tage später schon selbst tragen. Das ist möglich, indem nur noch zwei "saisonlose" Schauen pro Jahr (Februar und September) gezeigt werden.

Schluss mit antiquarischen Konzepten

Auch Tom Ford ändert seine Fashion Show-Strategie auf dieses Konzept ab. Für ihn sei es eine antiquarische Idee eine Kollektion mehrere Monate bevor man sie kaufen kann, zu zeigen. "Wir leben in einem Schauen-Kalender und -System aus einer anderen Ära", sagte er. Christopher Bailey sieht diese Art des Shoppens als Modell der Zukunft: "Die Veränderungen sollen eine viel stärkere Bindung zwischen dem Erlebnis auf dem Laufsteg und dem Moment darstellen, wenn unsere Kunden die Kollektion anfassen und selbst erleben können."

Der Kreativchef des britischen Modehauses hatte bereits in den vergangenen Saisonen einzelne Stücke direkt vom Laufsteg für die Kundschaft zum Verkauf freigegeben. Dazu gehörten unter anderem die populären Ponchos mit Initialien, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren. Nun wird diese Idee auf die gesamte Kollektion ausgeweitet.

In Zukunft werden also nicht mehr nur Einkäufer darüber entscheiden, was in unseren Kleiderschränken hängt. Während diese bislang nach der Show die ihrer Meinung nach am besten verkaufbaren Modelle für ihre Stores bestellten, wird schon bald der Kunde über "Top" oder "Flop" einer Kollektion entscheiden. Lang kann es dann nicht mehr dauern, bis auch die anderen Modehäuser nachziehen müssen.

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