Schweizer Uhrenindustrie: Durststrecke hält an

Zumindest der Rückgang fiel schwächer aus als erwartet
Im April gingen die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat wieder zurück.

Die Schweizer Uhrenindustrie hat sich nicht lange auf Wachstumskurs halten können. Noch im März waren die Exporte nach 20 Monaten im freien Fall erstmals wieder gestiegen. Im April gingen die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat aber wieder um 5,7 Prozent auf 1,5 Mrd. Franken (1,4 Mrd. Euro) zurück.

Rückgang schwächer als erwartet

Ein anderes und etwas freundlicheres Bild malen allerdings die Zahlen, die um zusätzliche oder fehlende Arbeitstage gegenüber dem Vergleichsmonat bereinigt wurden. Laut diesen von der Eidgenössischen Zollverwaltung berechneten Daten haben sich die Uhrenexporte im April besser entwickelt als im Vormonat März. Denn damals profitierte die Industrie von zwei zusätzlichen Arbeitstagen. Ohne diese wären die Ausfuhren um 2,6 Prozent gesunken. Dieses Minus schwächte sich im April auf 1,9 Prozent ab.

Ohnehin hat sich die Uhrenindustrie im April wacker geschlagen: Denn der Rückgang fiel schwächer aus als erwartet, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH am Dienstag mitteilte. Insbesondere in China (+38,9 Prozent) und in Großbritannien (+30 Prozent) griffen die Käufer fleißig zu den Schweizer Uhren. In den zwei größten Märkten Hongkong (-16,8 Prozent) und USA (-19,0 Prozent) brachen die Ausfuhren allerdings markant ein.

Die April-Exporte seien leicht enttäuschend ausgefallen, hielt Analyst Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem ersten Kommentar fest. Der Verbesserungstrend sei aber weiterhin intakt. Wie üblich dürfe ein einzelner Monat nicht überbewertet werden.

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