Saint Laurent: Sexistische Reklame verletzt Regeln

Protestaktion gegen die Plakate
Der Generaldirektor der Werbeaufsicht äußerte sich zu den Plakaten.

Die umstrittenen und inzwischen abgehängten Schock-Werbeplakate des Luxus-Modehauses Saint Laurent verletzen berufsständische Regeln der Werbebranche. Zu diesem Schluss sei eine unabhängige Jury gekommen, sagte der Generaldirektor der Werbeaufsicht ARPP, Stephane Martin, der am Montag in Paris.

Die Plakate waren laut früheren Angaben der ARPP bereits in der vergangenen Woche in Paris abgehängt worden. Eines der umstrittenen Plakate zeigt eine Frau mit gespreizten Beinen und Netzstrümpfen, ein anderes ein Mager-Model, das sich auf einem Hocker abstützt. Unter Spitzenabsätzen trägt die gebeugte junge Frau Rollschuhe.

Saint Laurent: Sexistische Reklame verletzt Regeln
An ad by French fashion house Yves Saint Laurent is seen on a newspaper kiosk in Paris, France, March 6, 2017. France's advertising watchdog on Monday said it had asked French fashion house Yves Saint Laurent to modify two ads from its latest campaign after receiving 50 complaints that they were "degrading" to women. REUTERS/Charles Platiau

Zahlreiche Beschwerden über Plakate

Zahlreiche Beschwerden von Privatpersonen und Vereinigungen seien berechtigt, so Martin. Die umstrittenen Fotos setzten das Bild von Frauen in der Gesellschaft herab. Die Jury sei auch der Auffassung, "dass die Bilder Stereotype der Frau als Sexobjekt nutzen und fördern" und sexistische Verhaltensweisen aufwerteten. Auch die Magerkeit einer Frau auf den Bildern sei Thema gewesen.

Saint Laurent: Sexistische Reklame verletzt Regeln
A sticker which reads "sexist" is seen on an ad by French fashion house Yves Saint Laurent displayed on a newspaper kiosk in Paris, France, March 6, 2017. France's advertising watchdog on Monday said it had asked French fashion house Yves Saint Laurent to modify two ads from its latest campaign after receiving 50 complaints that they were "degrading" to women. REUTERS/Charles Platiau

Die Beteiligten haben nun laut Martin rund zwei Wochen Zeit, um mögliche Einwände oder Bemerkungen zu formulieren. Die Entscheidung sei nicht mit Sanktionen gegen das Haus Saint Laurent verbunden. Die Kritik wende sich gegen die Werbekampagne, nicht gegen das Unternehmen, das zum Luxuskonzern Kering gehört.

Kommentare