Mailand: Wiener Arthur Arbesser zeigt Secession-Mode

Für seine neue Kollektion orientierte sich der Modemacher an Josef Hoffmanns Kunst.

Mit einem Defilee im Zeichen der Wiener Secession hat Arthur Arbesser bei der Mailänder Modewoche geglänzt. Der Wiener Designer präsentierte am Mittwochnachmittag eine farbenfrohe Kollektion für die Herbst/Winter-Saison 2018/19, die sich in Mustern und Farbgebung an Koloman Mosers und Josef Hoffmanns Kunst orientierte.

"Mir ist es nicht wichtig, trendy zu sein"

Arbesser, der in Mailand seine sechste Damenkollektion vorstellte, überzeugte Zuschauer und Fachpublikum mit einem klassischen und zugleich zeitgenössischen Stil. Interesse weckte der 35-Jährige schon mit dem wie immer ausgefallenen Schauplatz für sein Defilee. Für die Schau wählte er eine alte Schule, die bald abgerissen werden soll. An ihrer Stelle sollen Luxusapartments entstehen.

"Mir geht es immer darum, Emotionen zu wecken und Stimmungen zu erzeugen und zwar durch Location und Musik. Mir ist nicht wichtig, trendy zu sein, mir geht es um Stil und Eleganz", sagte Arbesser im Gespräch mit der APA.

An seiner neuen Kollektion habe er mehrere Monate lang gearbeitet. "Wir haben einen weiteren Schritt vorwärts gemacht, die Konstruktion der Schau und die Formen sind präziser, es steckt mehr Arbeit darin. Ich finde, es ist eine sehr ausgeglichene Kollektion geworden", meinte der Designer.

Das Thema Secession habe in Mailand viel Interesse geweckt. "Es tut gut, wenn man die eigenen Wurzeln zur Schau stellen kann. In letzter Zeit war über Österreich zu viel wegen Politik die Rede. Es ist schön, auch gute Aspekte der Heimat hervorheben zu können", sagte Arbesser. Die Mailänder Modemesse sei ein wunderbares Schaufenster für seine Kreationen. "Wegen der namhaften Brands, die bei der Modewoche präsent sind, bleibt Mailand nach Paris der wichtigste Schauplatz für die Mode."

Seine neue Kollektion entwickelte Arbesser parallel zu seiner Tätigkeit als Kreativchef des prestigereichen italienischen Modelabels Fay, die er im September aufgenommen hat. "Fay hat mir geholfen, auf dem Boden der Realität zu bleiben", berichtete Arbesser, der am Samstag bei der Mailänder Modemesse auch seine erste Fay-Kollektion vorstellen wird. Dabei habe er sich stark auf die Tradition der Marke konzentriert. "Wir wollen klassisch, aber auch moderner und farbenfroher sein", sagte der Designer. So wird ein Klassiker des Labels, die Jacke mit den vier Hakenverschlüssen in verschiedenen Varianten und Farben präsentiert.

Nach dem Ende der Mailänder Defilees reist Arbesser nach Paris weiter. In der französischen Hauptstadt werden seine Entwürfe zeitgleich zur Fashion Week vom 28. Februar bis 7. März im Showroom des Modedesigners zu sehen sein.

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