Der ganz normale Modewahnsinn

Ablauf und After-Show-Partys waren ebenso bunt wie einige Kollektionen

Die Extravaganz der Modewelt beginnt nicht erst bei der Show: Auch bei der London Fashion Week mussten alle Geladenen den Designern vorab ihr Hotel nennen. In denen wurde dann für jeden ein Kuvert hinterlegt – mit den Tickets, aber vor allem mit der geheimen Adresse des jeweiligen Showspektakels.

Das Traditionshaus Mulberry lud zum Beispiel in den Ballroom des Nobelhotels Claridge’s. US-Vogue-Chefin Anna Wintour krönte die Show mit ihrer Anwesenheit (siehe Video), Supermodel Cara Delevingne eröffnete die Schau. Die Modelle von Kreativdirektorin Emma Hill für das Frühjahr 2014 sind zart und feminin, die Silhouetten weit und entspannt. Florale Prints dominieren auf Rosé, Babyblau oder Grau. Die schicken Ledertaschen in Kuvert-Form hat man dabei fest im Griff. Beim Defilee verteilte Mrs. Wintour ein Lächeln als Adelsprädikat.

Kult-Designerin Vivienne Westwood lud ins „German Gymnasium“. Kurz vor Showbeginn nahm sie in der ersten Reihe Platz. Das britische Topmodel Lily Cole eröffnete ihre Show mit einer Tanzeinlage – eine „Metapher für Klimaflüchtlinge und bedrohte Tiere“. Westwood liegt der Klimawandel am Herzen, ihre Kollektion ist dynamisch und stark.

Kreativdirektor Christopher Bailey suchte sich für seine Burberry-Prorsum-Show eine besonders große Bühne aus – viel Prominenz pilgerte zum Kensington Garden, um sich „English Rose“ nicht entgehen zu lassen. Kreationen in Pastell- und Sorbet-Tönen aus transparenten Stoffen, mit edlen Blumenornamenten auf prunkvollen Röcken, Spitzentops und Kleidern. Mit einem Rosenblütenregen endete die Show, der Backstage-Bereich wurde gestürmt, First-Face und Superstar Cara Delevingne verzweifelt gesucht. Sie entkam dem Wahnsinn dank einer Maske. Und wurde viel beäugt, aber kaum erkannt.

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