Lokale Geschäfte protestieren gegen Primark-Store

Primark eckt an
Wer in der neuen Filiale der Modekette einkauft, soll die Kleidung an Bedürftige spenden.

Als Kritik an der Eröffnung einer weiteren Primark-Filiale in Stuttgart haben sich lokale Geschäfte eine ungewöhnliche Aktion ausgedacht. Kunden des Textildiskonters sollen ihre neu gekaufte Kleidung in einen eigens aufgestellten Container werfen. Die am Dienstag gesammelten Teile sollten an Bedürftige gehen, hieß es auf der Facebook-Seite der Initiatoren.

Spenden sammeln

Der Kaufbetrag von allen Stücken in dem Container soll außerdem an eine wohltätige Organisation gespendet werden. Hinter der Aktion stehen das "Kaufhaus Mitte", das vor allem regionale Ware verkauft, und das Lokal "Mission Coffee".

Kritiker werfen dem irischen Textildiscounter Primark Ramschpreise vor. In Stuttgart wurde am Dienstag bereits die zweite Primark-Filiale eröffnet. Direkt vor der neuen Filiale protestierten Vertreter mehrerer Gruppierungen für bessere Arbeitsbedingungen bei der Textilproduktion. "Es müssen gesetzliche Mindestmaßstäbe in der Kleidungsproduktion gelten", sagte Kinga Rudersdorf-Gyökössy von der Kampagne für Saubere Kleidung. In der Lieferkette müssten zudem Menschenrechte eingehalten werden, forderte Werner Schiffer vom Weltladen in Stuttgart.

"Wir haben die gleichen Ziele wie die Protestler und können sie nur auffordern, sich mit uns zusammen zu setzen", sagte ein Unternehmenssprecher von Primark. Primark bedauerte einen fehlenden Dialog zwischen Aktivisten und Unternehmen. Die Vorwürfe der Kinderarbeit und Wegwerfmode seien "nicht haltbar und falsch", hieß es.

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