Luciano Benetton steigt mit 82 wieder ein

Benetton schreibt schon seit Jahren Verluste.
Ein Firmengründer im Unruhestand: Er will Unternehmen aus den roten Zahen führen.

Nach zehn Jahren im Ruhestand will es Luciano Benetton, legendärer Firmengründer der gleichnamigen Bekleidungskette, noch einmal wissen. Aber nicht sein unternehmerischer Ehrgeiz sondern die Angst vor dem Untergang seines Lebenswerks lassen den mittlerweile 82-Jährigen wieder in den Ring steigen.

Zeichen der Zeit nicht erkannt

Luciano Benetton steigt mit 82 wieder ein

"Im Jahr 2008 habe ich das Unternehmen mit 155 Millionen Euro Vermögen verlassen, und nun nehme ich es mit 81 Millionenn Euro Schulden wieder zurück", sagte er der italienischen Zeitung "La Repubblica". Der Niedergang seiner Firma bereite ihm "unerträglichen Schmerz". Die Schuld an der derzeitigen Misere sieht er darin, dass sein Sohn Allessandro, an den er die Geschäftsführung übergeben hatte, die Geschäfte Managern von außen überlassen habe. Man habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt, "andere haben uns imitiert - die 'United Colors' haben ihre Farbe verloren", klagte der Selfmade-Man im Interview.

Beginn an der Strickmaschine

Luciano Benetton ist noch so etwas wie ein Unternehmer vom alten Schlag, der sein Imperium Schritt für Schritt aufgebaut hatte. Was in den 1980er-Jahren ein Modeimperium werden sollte, begann klein und mit einer Strickmaschine: Als junger Mann verkaufte er die von seiner Schwester gestrickten Pullover als Vertreter an den italienischen Haustüren. Besonders für Aufsehen - und durchaus auch popularitätssteigernd - sorgten in den 80ern die Werbekampagnen, für die Starfotograf Olivero Toscani verantwortlich war. Er thematisierte Aids, Geburt oder Rassismus.

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