Escada plant Männerlinie

Noch ein reines Damenmode-Label: Escada bei den Berliner Fashion Weeks
Die Münchener Luxusdamenmodehersteller Escada will mittelfristig mit einer Männerlinie an den Markt gehen.
Escada plant Männerlinie

"Ich kann mir sehr gut Anzüge von Escada vorstellen. Die entsprechenden Pläne liegen auch bereits in der Schublade, und ich teste schon die Prototypen", sagte Konzernchef Bruno Sälzer der "Welt am Sonntag".

Stand heute sei das aber Zukunftsmusik. Zuerst müsse die Neuausrichtung von Escada komplett abgeschlossen sein. "Das meiste ist in der Umsetzung oder bereits abgeschlossen", sagte der Manager. Die Marke wirke nicht mehr altbacken und beliebig, sondern stehe für moderne Eleganz und coolen Glamour. "Die Strahlkraft der Marke ist heute höher als in den letzten Jahren vor der Insolvenz."

Das Unternehmen hatte 2009 nach langem Siechtum und immer neuen Kollektionen, die nicht mehr den Geschmack der Kunden fanden, Insolvenz angemeldet. Das operative Geschäft hat Escada-Insolvenzverwalter Christian Gerloff allerdings rasch an die indische Industriellenfamilie Mittal verkauft.

Auch die Zahlen gehen nun laut Sälzer in die richtige Richtung. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz um 7 Prozent auf 300 Mio. Euro gewachsen. "Eine schwarze Null haben wir nur knapp verpasst", sagte Sälzer. 2012 soll sich der Trend fortsetzen. "In den ersten Monaten lagen wir bei Umsatz und Ergebnis über Vorjahr." Mittelfristig sieht Sälzer Escada bei einem Umsatz von über 500 Mio. Euro im Jahr.

Deutschlands größter Modehersteller Hugo Boss ist den entgegengesetzten Weg gegangen: Der ursprünglich auf Männermode spezialisierte MDax-Konzern bietet nun mit Erfolg auch Kleidung für Frauen an. Bis 2015 sollen sich die Erlöse mit Damenmode auf mehr als 400 Mio. Euro nahezu verdoppeln, hatte Boss-Chef Claus-Dietrich Lahrs vor rund einem Monat gesagt.

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