Spaniens königlicher Schwiegersohn im Verhör

Spaniens königlicher Schwiegersohn im Verhör
Es heißt: "Er ging schuldiger heraus, als er hineingegangen war".
Spaniens königlicher Schwiegersohn im Verhör

Der Ehemann der Infantin Cristina, Iñaki Urdangarín, wurde von einem Ermittlungsrichter auf Mallorca 20 Stunden lang als Beschuldigter wegen seiner angeblichen Verwicklungen in einen Finanz- und Betrugsskandal verhört. In ersten Stellungnahmen gaben sich seine Anwälte in der Nacht auf Montag optimistisch, dass der Ehemann der Königstochter den Richter von seiner Unschuld überzeugt habe. Die spanische Presse zeichnet ein anderes Bild: Der 44-Jährige habe viele Fragen nur ausweichend beantwortet, zudem habe er zu mehreren Vorwürfen gesagt, dass er sich nicht erinnern könne. Der ehemalige Handballstar steht im Verdacht, Millionen von Steuergeldern veruntreut zu haben. Als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Noos hätte er für dubiose Kongresse und Events staatliche Fördergelder von Regionalregierungen kassiert und große Summen davon auf private Konten abgezweigt und in Steuerparadiese ins Ausland geschafft, heißt es. Es war das erste Mal in der spanischen Geschichte, dass ein Mitglied des Königshauses als Beschuldigter vor Gericht erscheinen musste. Schon vor Weihnachten hatte sich König Juan Carlos von seinem Schwiegersohn insoweit distanziert, dass er nicht mehr bei offiziellen Anlässen eingeladen wird. Dabei gilt die Infantin Cristina, 46, als seine Lieblingstochter. Ihre Ehe mit Urdangarín gilt als sehr glücklich. Das Paar hat vier Kinder und lebt seit zwei Jahren in den USA.  Die Zeitung Diario de Mallorca kommentierte: Urdangarín "ging aus dem Gericht schuldiger heraus, als er hineingegangen war." Urdangarín versucht die Verantwortung für die krummen Geschäfte seinem ehemaligen Partner Diego Torres in die Schuhe zu schieben. Peinlich: Auch die Königstochter war Teilhaberin einer der Firmen. Sie begleitete ihren Mann nach Mallorca und bezog Quartier im Sommerpalast.

Kommentare