Spanien: Goldene Hochzeit ohne Glanz

Spanien: Goldene Hochzeit ohne Glanz
Mittlerweile wird sogar darüber spekuliert, dass das Königspaar sich scheiden lassen könnte – obwohl der König sich von seiner Freundin getrennt haben soll.

Ein heikles Jubiläum: Am Montag, begehen Juan Carlos und Sofia von Spanien ihre Goldene Hochzeit. Von Feiern kann allerdings keine Rede sein. Mittlerweile wird im Land sogar schon über die Möglichkeit diskutiert, dass das Paar sich scheiden lassen könnte.

Jaime Peñafiel, Hofberichterstatter und Autor eines Buches über "königliche Scheidungen", meinte dazu in der Zeitung El Mundo: "Wenn der König entschiede, sich scheiden zu lassen, hätte dies keine Konsequenzen für die Monarchie, denn die Verfassung schreibt der Königin keine institutionelle Funktion zu."

Dennoch: "Sofia setzt alles daran, die Familie zusammenzuhalten, damit Kronprinz Felipe eines Tages König wird", schreibt El Pais. "Dafür opfert sie alles, auch ihr eigens Glück." Sofia und Juan Carlos haben drei Kinder: Infantin Elena, 48, Infantin Cristina, 46, und Thronfolger Felipe, 44.

Spanien: Goldene Hochzeit ohne Glanz

Keine Feiern

Wie berichtet hat das Königshaus bereits vor einiger Zeit bekannt gegeben, dass es keine offiziellen Feierlichkeiten zum 50. Hochzeitstag geben wird. Die Silberne Hochzeit im Jahr 1987 hatten Juan Carlos und Sofia noch groß gefeiert. Doch mittlerweile ist die 73-jährige Königin nicht mehr bereit, mit ihrem untreuen Mann in der Öffentlichkeit zu posieren, als wäre nichts gewesen.

Der Monarch war kürzlich nach einer umstrittenen Elefantenjagd in Botswana ins Kreuzfeuer die Kritik geraten. Daraufhin bat er die Spanier sogar öffentlich um Entschuldigung. Offensichtlich wurde dem 74-Jährigen nun bewusst, dass das nicht genug ist: Laut Medien soll er sich von seiner Freundin getrennt haben. Beobachter sind sich nicht sicher, ob das ausreicht, um die Königin zu versöhnen – und den auch beim Volk in Ungnade gefallenen König wieder beliebter zu machen. In ihrem Buch "Die Einsamkeit der Königin" berichtet die Journalistin Pilar Eyre, dass der für seine Affären bekannte Juan Carlos und Sofia bereits seit 1976 in getrennten Zimmern schlafen.

Spanien: Goldene Hochzeit ohne Glanz

Sofia, eine Urenkelin des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., hat für die Eheschließung mit Juan Carlos mehrere Opfer gebracht. So verzichtete sie auf ihre Thronrechte in Griechenland und trat schließlich vom griechisch-orthodoxen zum katholischen Glauben über.

Anlässlich der Hochzeit am 14. Mai 1962 stritten der Vatikan und die orthodoxe Kirche noch über die Zeremonie. Schließlich willigte Papst Johannes XXIII. ein, dass die Eheschließung nach den Riten beider Kirchen erfolgen würde. Daher heiratete das Paar gleich vier Mal; zwei Mal kirchlich und zwei Mal standesamtlich vor einem spanischen und einem griechischen Beamten.

Sofia und Juan Carlos hatte einander im Jahr 1954 auf einer Kreuzfahrt kennengelernt. "In Sofia verliebt habe ich mich 1961 bei der Hochzeit der Herzöge von Kent in London", sagte Juan Carlos einmal. "Ich bin allerdings nicht jemand, der sich leidenschaftlich verliebt. Außerdem unterhielten wir uns damals nur auf Englisch. Und diese Sprache ist nicht meine starke Seite."

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