Skandal um Karl Lagerfeld: Flüchtlinge beschimpft

Ein Interview mit dem Modezaren sorgt für Aufregung. Flüchtlinge bezeichnete er als "die schlimmsten Feinde der Juden".

In der Sendung "Salut les Terriens" des französischen Senders C8 war Modedesigner Karl Lagerfeld (84) Talk-Gast. Dass der Modezampano für einen kecken Spruch immer zu haben ist, ist spätestens bekannt, seit er erklärte, dass Personen, die Jogginganzüge tragen, die Kontrolle über ihr Leben verloren haben.

Jetzt aber setzte Lagerfeld zu einer noch viel heftigeren Provokation an. Schon zu Beginn kündigte er in der Late-Night-Show an, etwas "Schreckliches" sagen zu müssen.

Der in Deutschland geborene Designer mit Wahlheimat Frankreich erklärte im Bezug auf Flüchtlinge: "Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen."

Skandal um Karl Lagerfeld: Flüchtlinge beschimpft

Merkel: Image einer Rabenmutter

Lagerfeld machte keinen Hehl daraus, die Flüchtlingspolitik der deutschen Bundeskanzlerin nicht gut zu finden. Sie habe es doch gar nicht nötig gehabt, "noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen, nachdem schon Millionen gut integrierter Migranten im Land leben".

Merkel habe das "Image einer Rabenmutter" und wolle durch ihre offenen Türen für Flüchtlinge nur von der Griechenland-Krise ablenken.

Der Chanel-Chefdesigner legte gegen Flüchtlinge sogar noch nach: "Ich kenne eine Deutsche, die einen jungen Syrer aufgenommen hat, der ein bisschen Englisch sprechen kann. Nach vier Tagen, was glauben Sie was er zu der Dame sagte? 'Die beste Erfindung Deutschlands ist der Holocaust.' Ein Horror."

Der irritierte Moderator Thierry Ardisson wechselte daraufhin das Thema. Der französische Aufsichtsrat für Rundfunk (CSA) prüft nun, ob der Moderator eine Rüge erhält, weil er das Interview ohne Eingriffe zugelassen hat.

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