Sex-Vorwürfe: Kritik nach Oscar-Gewinn
Groß in den Medien getrommelt wurde die Klage gegen Casey Affleck im Jahr 2010 nicht. Immerhin war er damals nur der kleine, unbekannte Bruder von Hollywoodstar Ben Affleck.
Mit seinem Oscar-Gewinn als bester Hauptdarsteller in "Manchester by the Sea" tritt er nun aus dessen Schatten - und plötzlich wird auch über die zurückliegenden Sex-Vorwürfe gegen den 41-Jährigen gesprochen, die seinem Image damals noch nicht geschadet hatten.
Zwei Arbeitskolleginnen brachten Affleck 2010 vor Gericht. Produzentin Amanda White und die Kamerafrau Magdalena Gorka behaupteten, er habe sie während der Dreharbeiten zu "I’m Still Here" beinahe täglich sexuell genötigt.
Gorka schilderte, dass Regisseur Affleck sich nachts halbnackt zu ihr ins Bett gelegt und sie begrapscht habe. Er habe bei den Dreharbeiten ständig über die Größe seines Penis' gesprochen und andere Kollegen aufgefordert, den beiden Frauen ihr Geschlechtsteil zu zeigen.
Man einigte sich schließlich außergerichtlich. Zwei Millionen Dollar hatten die Frauen in ihrer Klage verlangt. Affleck erklärte der New York Times danach: "Die Sache wurde zur Zufriedenheit aller beigelegt. Ich war verletzt und bestürzt – ich bin mir sicher, allen ging es so –, aber es ist für mich abgehakt. Es war eine unglückliche Situation, vor allem für unschuldige Familienmitglieder."
Die stets bestrittene Tat gab er damit indirekt also doch zu. Auch in seiner Golden Globe-Rede im Jänner spielte er auf die „Störgeräusche“ an, denen er ausgesetzt sei. Er lasse sie aber an sich abprallen – mit Erfolg. Seinem Ruf hat die Causa nämlich überraschenderweise nicht geschadet. Der beste Beweis dafür ist wohl sein Oscar-Gewinn.
Kritiker unken, Casey sei nur deshalb ohne Imageschaden davongekommen, weil er dank seines Bruders beste Kontakte zu den einflussreichsten Leuten im Filmbiz habe, die ihn schützen. Als weißer Mann mit bekanntem Namen könne man sich eben noch immer alles erlauben ...
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