Renée Zellweger: "Ich bin total Bridget"

Der Comeback-Talk mit Hollywood-Star Renée Zellweger nach sechs Jahren Auszeit.

Seit ihrem ersten "Bridget Jones"-Film ("Schokolade zum Frühstück") sind 15 Jahre vergangen, seit ihrer letzten Rolle auch schon wieder sechs Jahre. Nun kommt die Texanerin Renée Zellweger (47) mit "Bridget Jones’ Baby" endlich zurück auf die Leinwand (Kritik im Donnerstag-KURIER, Filmstart diesen Freitag). Die Oscar-Preisträgerin (2004, für "Unterwegs nach Cold Mountain"), die keine Kinder hat und seit 2012 in einer Beziehung mit US-Musiker Doyle Bramhall II. (47) lebt, hatte zuletzt öffentliche Untergriffe wegen – angeblicher – kosmetischer Operationen wegzustecken.

Renée Zellweger: "Ich bin total Bridget"
Elisabeth Sereda, Rene Zellweger
Im KURIER-Talk sind ihre Stirn- und Lachfältchen, ihre Schlupflider und ihr Markenzeichen, die Entenlippen, original und liebenswert intakt.

KURIER: Wie schmerzhaft war diese Erfahrung mit den Spekulationen über die "Eingriffe"?

Renée Zellweger: Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht weh getan hat. Aber innere Narben habe ich nicht davongetragen, nur weil man mir äußere unterstellt hat. Im Gegenteil – des hat mich stärker gemacht. Und furchtloser. Ich finde ja, eine Frau wird interessanter, je älter sie ist. Jung und hübsch sein hat seine Berechtigung, und bis zu einem gewissen Grad kann man das durchaus zelebrieren. Aber es ist ein winziger, vergänglicher Augenblick. Je reifer man wird, desto mehr wird man zur besten Version seiner selbst.

Was ist in den letzten sechs Jahren bei Ihnen passiert?

Ich habe mich mit mir selbst beschäftigt, etwas wozu man keine Zeit hat, wenn man einen Film nach dem anderen dreht. Und ich habe vieles nachgeholt, was zu einer abgerundeten Bildung nötig ist, also endlich fast all die gekauften Bücher gelesen, die in Riesenstößen überall bei mir im Haus herumlagen. Ich habe mir Ruhe vergönnt. Ich ertrage die Schnelligkeit unserer Welt nicht, ich mag alte Traditionen lieber.

Welche denn?

Telefone, die an der Wand hängen. Und Briefe, die man mit der eigenen Hand schreibt.

Nervös zum Comeback?

Sehr. Ich liebe diese Rolle und wollte niemanden enttäuschen. Diesen Komplex zu überwinden, war erfreulich. Der Dreh war eine glückser-füllte Erfahrung, weil ich mich in Bridgets Welt nämlich extrem wohlfühle. Ich bin oft total wie sie. So tollpatschig.

Bei welcher Gelegenheit fühlen Sie sich denn wie Bridget Jones?

Auf jedem Red Carpet warte ich richtig darauf, wie Bridget über mein Kleid zu stolpere und kopfüber in einer Wasserlacke zu landen ...

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