Reinhard Nowak: Waschbrettbauch statt Wampen
Na gut, Waschbrettbauch ist es noch keiner. Aber die Kugel ist weg. Reinhard Nowak hat es geschafft, in eineinhalb Jahren fast zwanzig Kilo abzunehmen. „Zu Silvester 2012 war ich in einem All-inclusive-Club in der Türkei. Irgendwann gegen Mitternacht bin ich dagesessen und hab den Cocktail auf meinem Bauch abstellen können“, erzählt der Kabarettist und Schauspieler in rotem Leibchen und Short in der Kraftkammer. „Die riesen Wampen hab ich fotografiert, auf Facebook gepostet und gesagt: aus, ich muss was tun.“
Volles Programm
Zwei Mal in der Woche trainiert der Künstler zu Hause, zwei Mal geht er laufen oder Rad fahren. Denn für sein neues Programm „Flotter 4er“, mit Heilbutt & Rosen und Sigrid Spörk, muss er fit sein. „Sonst könnte ich das Programm nicht bewältigen. Ich mache 20 Liegestütze, unzählige Sit-ups, tanze und singe.“ Drei bis fünf Mal pro Woche steht er auf der Bühne – von Hörsching bis Wien.
Warum die ORF-Serie „Die Lottosieger“, trotz sehr guter Quoten, nach drei Staffeln nicht fortgesetzt wurde, versteht der 49-Jährige auch nicht. Für nächstes Jahr plant er mit Christoph Fälbl ein Duett. Arbeitstitel des neuen Programms: „Helden für nix“. Der Künstler, der von 1985 bis 1991 neben Alfred Dorfer, Roland Düringer und Andrea Händler in der Kabarettgruppe „Schlabarett“ spielte, ist kein Wuchteldrucker, sondern ein grandioser Menschendarsteller mit trockenem Schmäh.
Kleine Auszucker
Ehrgeizig kann er sein, wenn er sich – so wie das Abnehmen – etwas vornimmt. „Vor sechs Jahren hab ich von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört, weil ich zu hohen Blutdruck hatte.“ Auch auf die Ernährung gibt er acht. „Ich kasteie mich jetzt nicht, aber Bier ist komplett gestrichen. Das ist das Schädlichste für die Figur. Ich versuche, nach 17 Uhr keine Kohlenhydrate zu essen. Ausnahmen gibt es immer. Ab und zu trinke ich gerne Wein, Süßigkeiten esse ich fast gar nicht mehr“, versichert der Hobbygolfer mit Handicap 18,7. „Seit die Kleine im Kindergarten ist, komme ich wieder dazu“, sagt der Wiener, der seine Karriere als Statist im Theater in der Josefstadt begann.
Die Begegnung mit Helmut Qualtinger damals wird er nie vergessen. Nachdem Qualtinger „blunzenfett“ zu spät zur Probe gekommen ist, wurde abgebrochen. „Da ist er mit uns Komparsen auf einen Kaffee gegangen und hat G’schichten erzählt. Da wollte ich auch Schauspieler werden.“ Bodenständig ist Reinhard Nowak, der ein Könner seines Fachs ist, geblieben – das macht ihn zum Publikumsliebling.
Info
„Flotter 4er“ mit Reinhard Nowak, Heilbutt & Rosen und Sigrid Spörk: 5.6. Obergrafendorf; 14 & 18. 6. Stadtsaal Wien;
26. & 27. 6. Orpheum Wien; 1. & 7.8. Tschauner Bühne Wien
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