Die "Hochzeit des Figaro", 30.000 Ranunkeln, Valentina Nafornita statt Daniela Fally, zwei Hollywood-Stars, Krönchen von Dolce & Gabbana und ein Blumenblätterregen für 144 Debütantinnen: Alles Walzerseligkeit!
Stürmisch in Lieb und Tanz – das war das heurige Opernball-Motto für die 144 Debütanten-Paare. Nicht von ungefähr wählte Roman Svabek diese Polka von Johann Strauß Sohn für seine zehnte Eröffnungschoreografie. Auf engstem Raum muss sich das aufgeregte Jungvolk hin und her wiegen. Und das alles umweht vom Dufte der 30.000 Ranunkeln und 10.000 Eukalyptuszweige. Und zum krönenden Abschluss streuten die fesch befrackten Herren auch noch ihren Dolce & Gabbana-gekrönten Damen Blumen. Hach, "Figaros Hochzeit" quasi live – sehr zur Freude von Organisatorin Maria Großbauer, die auch bei ihrem zweiten Ball die Oper und ihre Künstler in den Fokus rückte.
Anelia Peschev selbst kam natürlich in einer Eigenkreation.
Die bezaubernde Sopranistin Valentina Nafornita schmetterte anstatt der leider erkrankten Daniela Fally inbrünstig mit Tenor Pavol Breslik "Lippen schweigen". Die zierlichen Ballerinen trippeln grazil in Rot-Weiß-Rot zu Josef Strauß’ "Mein Lebenslauf ist Lieb’ und Lust" übers Parkett. Wie schön!
Apropos, schön behängt walzte auch Regie-Glatze Otto Retzernach einigen Jahren Abstinenz in die Staatsoper. Den Leihfrack von "Lambert Hofer dekorierte er mit sämtlichen "Bletschen" – u. a. mit dem großen Verdienstkreuz
Österreichs, dem goldenen Kärntner Ehrenzeichen und einem Dominikaner-Orden. "Ich sehe aus wie ein russischer General", befand er beim letzten prüfenden Blick in den Spiegel.
Die 60-Jährige schlug sich auf dem Weg zu Lugners Loge wacker im Gedränge. Dafür streute "Mörtel" seinem prominenten Gast Rosen: "Eine der wundervollsten Begleitungen, die ich jemals hatte. Pünktlich, immer freundlich, einfach ein Traum von einem Gast."
Der deutsche Schauspieler Heiner Lauterbach kam mit seiner Ehefrau Viktoria zum Ball. Die musste aber erst während eines TV-Interviews vor ihm auf die Knie fallen, um ihn zu einem Tanz zu überreden.
Bundeskanzler Sebastian Kurz brachte zu seinem Opernballdebüt seine Freundin Susanne Thier, Model und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie und den irischen Ministerpräsident Leo Varadkar mit.
Vom Urwald auf's Tanzparkett: Der Zweitplatzierte des diesjährigen Dschungelcamps, Sänger Daniele Negroni, stattete dem Wiener Opernball einen Überraschungsbesuch ab.
Helmut Werners Entourage: Ex-Dschungelcamper Florian Wess, der ehemalige Erotik-Star Sibylle Rauch (mehr über die Ex-Prostituierte) und das Playmate Nicole Mieth.
Die Botox Boys waren auch da. Die beiden lagen anscheinend im Clinch mit Neffe bzw. Sohn Florian Wess und verweigerten gemeinsame Bilder mit dem Reality-Star.
Wess ließ sich dadurch die Stimmung nicht verderben und schwang mit Sibylle Rauch das Tanzbein, die allerdings noch etwas angeschlagen wirkte. Die "Eis am Stiel"-Darstellerin war vor dem Ball noch mit Fieber im Bett gelegen.
"Von den 60 Karat, die Ekaterina Mucha an ausgeborgten Schmuck am Körper trägt, gehören 15 Karat (der Ring) ihr", erzählte Verleger Christian über seine Frau.
Sie werden erst im Sommer Eltern: Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, bei der sich schon ein kleines Bäuchlein wölbte, und Partner Thomas Kassl.
Richard Lugner präsentierte sich schon vor dem Wiener Opernball mit seinem Stargast Melanie Griffith und seiner Begleitung Simona im Grand Hotel der Presse.
Der Hollywoodstar hat für den Opernball eine 20 Jahre alte Luxusrobe von Azzedine Alaia aus seinem Schrank geholt. Die Maßanfertigung trägt sie als Hommage an den kürzlich verstorbenen Designer.
In den Tagen vor dem Opernball ist Lugner gesundheitlich angeschlagen gewesen, wirkte bei der Präsentation im Grand Hotel aber wieder fit - und genehmigte sich schon mal ein Glaserl Sekt.
Die KURIER-Redakteurinnen Ida Metzger und Lisa Trompisch.
Schön stressig wurde es für Figaro Josef Winkler, der sich um die haarigen Angelegenheiten von Richard Lugners Hollywood-Diva Melanie Griffith unter stark beschnittenen Umständen kümmerte. Gutes Stichwort: Die US-Filmheldin, ei-ner der "renoviertesten Stars" des Business, rauschte kurz nach Mitternacht ab.
ABD0288_20180208 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.) Tenor Pavol Breslik und Sopranistin Valentina Nafornita während der Eröffnung des Opernballes am Donnerstag, 8. Februar 2018, in der Wiener Staatsoper. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Schließlich beehrt ja auch noch ein zweiter Hollywood-Star den Ball – die britische Antwort auf "Cinderella", Lily James. Potenzial für so manche Dame, die modische Schau zu stehlen. Wobei auch die Wiener Schauspielerin Maxi Blaha robentechnisch ganz weit vorne lag – sie kam in einem Reformkleid nach einem Originalentwurf von Klimt-Muse Emilie Flöge: "Meine Hommage an sie." Kleid Nummer 38 führte Mädchenmalerin Maria Lahraus – sie besuchte bereits das 40. Mal in Folge den
Opernball und nur zwei Mal griff sie zur selben Robe.
Voll im Griff wollte wohl auch Bundeskanzler Sebastian Kurz seine Ballpremiere haben – kein Fotograf außer sein eigener sollte in seiner Loge zugelassen werden. Kurz vor Beginn wurde diese Beschränkung aber wieder aufgehoben. Umso kamerafreundlicher: Die Promis wie Sopranistin Nina Adlon mit Ehemann, Regisseur Felix, Milliardärin Ingrid Flick, Fußballteamchef Franco Foda, der mit 51 den ersten Frack gekauft hatte, Mr. Pompöös Harald Glööckler, der hier schon 2013 seine Verlobung gefeiert hatte, DJ Ötzi, Schauspieler Heiner Lauterbach mit Frau Viktoria, Kollegin Nina Proll mit Mann Gregor Bloéb und viele, viele mehr im Pulk der 5150.
"Opernball ist die ewige Sehnsucht der Menschen nach Märchen, nicht mehr und nicht weniger", wusste schon die Grande Dame des Staatsgewalzes Lotte Tobisch. Selten zuvor wurde die Sehnsucht so erfüllt.
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