Harry: "Keiner aus Familie will auf den Thron"

Britain's Prince Harry arrives to attend a Commonwealth Day Service at Westminster Abbey in central London, on March 13, 2017. Queen Elizabeth II has been Head of the Commonwealth throughout her reign. Organised by the Royal Commonwealth Society, the Service is the largest annual inter-faith gathering in the United Kingdom. / AFP PHOTO / Daniel LEAL-OLIVAS
Prinz Harry sprach in einem Interview über die Zukunft des britischen Königshauses.

Sie gelten als locker und leutselig, sind für (fast) jeden Spaß zu haben: Prinz Harry, sein Bruder William und dessen Frau Kate haben längst mit dem verstaubten Image des britischen Königshauses aufgeräumt. Eines Tages den Thron zu besteigen, darauf hätten die jungen Royals jedoch nicht wirklich Lust, wie Prinz Harry nun enthüllte.

"Niemand will König oder Königin sein"

Einen Tag, nachdem bekannt wurde, dass der Ehemann von Königin Elizabeth wegen einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sprach der 32-Jährige über die Zukunft des Landes (dazu mehr).

"Gibt es jemanden in der royalen Familie, der König oder Königin sein will? Das denke ich nicht. Aber wir werden die Pflichten zum richtigen Zeitpunkt wahrnehmen", erzählte Harry gegenüber dem US-Magazin Newsweek.

"Wollen Monarchie modernisieren"

Dennoch würden Großbritannien und andere Länder die "Magie der Monarchie" nach wie vor brauchen.

"Die Monarchie ist eine Kraft des Guten und wir wollen die positive Atmosphäre, die die Queen in über 60 Jahren geschaffen hat, fortsetzen. Aber wir werden nicht versuchen, in ihre Fußstapfen zu treten. Wir sind damit beschäftigt, die Monarchie zu modernisieren", sagte der Prinz weiter, der seit einigen Monaten mit US-Schauspielerin Meghan Markle liiert ist. "Das tun wir nicht für uns, sondern zum Wohle des Volkes."

Wer künftig den Thron besteigen wird, ist anscheinend noch nicht gewiss: "Die Queen ist großartig, weil sie uns wählen lässt. Sie sagt, wir sollen uns Zeit lassen."

Kritik am Königshaus

Der jüngere Sohn von Prinz Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana übte aber auch Kritik am Königshaus. Harry räumte ein, dass man in der Vergangenheit auch Fehler gemacht hätte.

So hatten er und sein Bruder William 1997 seinen Vater beim Trauerzug für seine Mutter durch London begleitet. Eine Tatsache, die der Royal aus heutiger Sicht nicht gutheißt.

"Meine Mutter war gerade gestorben und ich musste lange hinter ihrem Sarg hergehen, umgeben von tausenden Schaulustigen und Millionen vor dem Fernseher", erinnert der Fünfte in der Thronfolge. "Ich denke nicht, dass man von einem Kind etwas Derartiges verlangen sollte. Ich denke nicht, dass so etwas heute noch passieren könnte."

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