Proteste: Pepsi stoppt peinliche Werbung mit Jenner

Proteste: Pepsi stoppt peinliche Werbung mit Jenner
Nach der Veröffentlichtung eines neues Werbespots musste sich der Getränkehersteller Kritik gefallen lassen. Nun wurde der Spot zurückgezogen.

Kendall Jenner, eine Pepsi-Dose und eine missglückte gesellschaftspolitische Botschaft: Mehr brauchte es nicht, um ordentlich Wirbel rund um ein neues Verkaufsfilmchen des US-Konzerns Pepsi auszulösen. Nun zog man seitens der Konzernleitung die Konsequenzen.

Mit Pepsi gegen Rassismus

Die Wurzel des Problems, das einem Shitstorm auf Social Media nach sich zog: In einer Anspielung auf die US-Proteste gegen Polizeigewalt aus jüngster Vergangenheit war zu sehen, wie Model Kendall Jenner einem uniformieren Beamten vor einer Kulisse von Demonstranten eine Dose Pepsi-Cola überreicht. Dabei bediente man sich offensichtlich der Ästhetik und Bildsprache aktueller Protestmärsche, beispielsweise dem weltweiten Women's March oder dem Protest gegen Polizeigewalt in Baton Rouge in Louisiana. Ein Foto, welches die Demonstrantin Leisha Evans in stoischer Pose vor gepanzerten Polizisten zeigt, ging damals um die Welt.

In sozialen Netzwerken im Internet wiesen zahlreiche Nutzer nach der Veröffentlichung vor wenigen Tagen darauf hin, dass das Überreichen von Erfrischungsgetränken kein probates Mittel im Kampf gegen institutionalisierten Rassismus sei. Zu den Kritikern zählte die Tochter des ermordeten Bürgerrechtlers Martin Luther King, Bernice King. "Wenn Daddy bloß von der Wirkung von Pepsi gewusst hätte", schrieb sie ironisch auf Twitter - und postete ein Foto, auf dem ihr Vater von Polizisten drangsaliert wird.

Ziel verfehlt

Das Unternehmen zog das Filmchen mit Model Kendall Jenner am Mittwoch zurück und entschuldigte sich dafür. Der Spot sollte eigentlich eine "globale Botschaft der Einheit, des Friedens und des Verständnisses" übermitteln, erklärte Pepsi. "Dieses Ziel haben wir ganz klar verfehlt, und wir entschuldigen uns dafür." Es sei keinesfalls die Absicht gewesen, "ein ernstes Problem auf die leichte Schulter zu nehmen".

Kendall "am Boden zerstört"

Und Kendall Jenner? Die soll aufgrund des heftigen Gegenwindes "am Boden zerstört sein", wie das Onlineportal Entertainment Tonight berichtet. Man beruft sich auf eine Quelle, die dem Model nahe stehen soll. "Das ist die erste kontroverse Kampagne, in die sie verwickelt ist. Und obwohl sie nichts mit der Produktion und der Botschaft der Werbung zu tun hat, wird sie immer dafür verantwortlich gemacht werden, weil sie das Gesicht des Spots ist", so der Insider.

Jenner, die Medienberichten zufolge einige Millionen Dollar für die Kampagne kassierte, soll laut einer anderen Quelle "nicht in den Kreativprozess der Kampagne involviert gewesen" sein, wie TMZ berichtet.

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