Kunis: Offener Brief gegen Sexismus in Hollywood

Mila Kunis
Mila Kunis prangert subtilen Sexismus in der Gesellschaft an.

Auch sie hat als Schauspielerin schleche Erfahrungen in Hollywood gemacht: Mila Kunis (33) hat in einem Beitrag mit dem aus ihrer Sicht alltäglichen Sexismus in der Gesellschaft abgerechnet. Sie habe es satt, eine auf das Geschlecht bezogene Voreingenommenheit hinzunehmen, die vor allem in der Berufswelt typisch sei, schrieb Kunis in dem Essay für das US-Online-Magazin A plus.

Kunis verweigerte Nacktfotos - und ihr wurde gedroht

Frauen müssten am Arbeitsplatz, am Telefon und in E-Mails immer wieder kleine Aggressionen ertragen, die ihre Leistungen und ihren Wert herabsetzten. Sollten ihr in Zukunft spitze Sprüche oder einfach dahergesagte Kommentare begegnen, werde sie direkt den Mund aufmachen und versuchen, ihrem Gegenüber mehr Sensibilität beizubringen, schrieb Kunis ("Black Swan", "Freunde mit gewissen Vorzügen").

In ihrer Karriere habe sie selbst mehrfach sowohl offenen als auch versteckten Sexismus erlebt.

Als sie sich weigerte halbnackt für das Cover eines Männermagazins zu posieren, um einen Film zu bewerben, habe ihr ein Filmproduzent gedroht: "Du wirst nie wieder Arbeit in dieser Stadt finden".

Die Schauspielerin blieb bei ihrer Entscheidung, was sie heute nicht bereut.

"Ich war wütend, ich fühlte mich wie ein Gegenstand, und zum ersten Mal in meiner Karriere sagte ich 'nein'. Und wisst ihr was? Das war nicht das Ende", berichtet Kunis.

Kunis: Offener Brief gegen Sexismus in Hollywood
LAS VEGAS, NV - APRIL 14: Actress Mila Kunis, one of the recipients of the Female Stars of the Year Award, attend the CinemaCon Big Screen Achievement Awards brought to you by the Coca-Cola Company at Omnia Nightclub at Caesars Palace during CinemaCon, the official convention of the National Association of Theatre Owners, on April 14, 2016 in Las Vegas, Nevada. Ethan Miller/Getty Images /AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++

"Wenn mir das passiert, passiert es anderen Frauen auf eine noch aggressivere Art und Weise", befürchtet der Hollywoodstar und möchte mit seinem offenen Brief anderen Mut machen.

Mila Kunis war zuletzt im Film "Bad Moms" zu sehen. Mit Ehemann und Schauspieler Ashton Kutcher (38) erwartet sie derzeit das zweite gemeinsame Kind.

Auch Kunis' Kollegin Hilary Swank hatte erst kürzlich über den Sexismus im Filmbiz gesprochen:

Nachdem sich bereits Stars wie Jennifer Lawrence, Lena Dunham und Emma Watson dafür eingesetzt haben, dass weibliche Schauspielerinnen bei gleicher Arbeit die selbe Gage wie ihre männlichen Kollegen bekommen sollten, sprach jetzt auch Oscar-Preisträgerin Hilary Swank über die fehlende Gleichberechtigung in Hollywood.

Hilary Swank über Gagen-Ungleichheit

Swank, die für sowohl für "Boys don't cry" als auch für "Million Dollar Baby" mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, beschwerte sich gegenüber Chelsea Handler darüber, dass sie trotz ihrer beruflichen Erfolge weniger verdiene als ihre männlichen Kollegen.

"Ich hatte gerade meinen zweiten Academy Award gewonnen und ein paar Filme später bekam ich ein Angebot für einen Streifen. Der männliche Schauspieler hatte bisher noch keinen großen Erfolg vorzuweisen, war zuvor aber in einem Film zu sehen, in dem er heiß aussah", erzählte die 42-Jährige. "Ihm wurden 10 Millionen Dollar angeboten und mir 500.000."

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In the movie that made her famous, Hilary Swank played a boy trapped in a girl's body and won an Academy Award. In her latest film, she plays an 18th century French aristocrat trapped in a commoner's body. But unlike "Boys Don't Cry" where she wore a lot of plaid shirts and jeans, Swanks gets to plot her revenge on the royal court while wearing frilly lowcut dresses. Swank holds her Oscar statue after winning for Best Actress for her role in "Boys Don't Cry" at the 72nd annual Academy Awards at the Shrine Auditorium in Los Angeles, in this March 26, 2001 file photo. REUTERS/Sam Mircovich

Da sie sich nicht unter Wert verkaufen wollte, lehnte Swank die Rolle ab. Sie wurde von einer weniger bekannten Schauspielerin ersetzt - die noch weniger Gage bekommen sollte als sie.

"Sie haben eine Newcomerin gefunden, die es für 50.000 getan hat. Sie haben 450.000 Dollar gespart, die sie dem Typen wahrscheinlich als Bonus ausgezahlt haben", resümierte die Schauspielerin.

Um welchen Film es sich handelte und wer ihr damaliger Co-Star hätte werden sollen, das hat Hilary Swank nicht verraten.

Lawrence: "Wenn Frauen mehr Gehalt fordern, gelten sie schwierig"

Auch Jennifer Lawrence hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu der Lohnungleichheit in Hollywood geäußert. Nachdem Hacker 2014 Daten von Sony gestohlen hatten, waren Details über die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern an die Öffentlichkeit gelangt.

Als Lawrence herausfand, wie viel mehr ihre männlichen Co-Stars verdienten, sei sie in erster Linie wütend auf sich selbst geworden, weil sei bei Gehaltsverhandlungen bis dahin zu schnell nachgegeben hatte.

"Ich würde lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass der Wunsch, gemocht zu werden, meine Entscheidung beeinflusste, den Vertrag ohne einen echten Kampf abzuschließen", schrieb Jennifer Lawrence damals in einem Beitrag für den feministischen Newsletter Lenny.

Einer der Hauptgründe für ihre Verhandlungsscheu: Frauen würde man zu schnell als "schwierige" und "verwöhnter Gören" abstempeln, sobald sie nach mehr Geld verlangen.

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US actress Jennifer Lawrence poses before the Christian Dior 2017 Spring/Summer ready-to-wear collection fashion show, on September 30, 2016 in Paris. / AFP PHOTO / PATRICK KOVARIK

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