Maxi erobert die Welt

Maxi Blaha als Bertha von Suttner
Schauspielerin Maxi Blaha geht als Bertha von Suttner auf Tour – mit Kind und Franzobel.

Dass ihr Leben als Schauspielerin und Mutter eines Vierjährigen, aber auch an der Seite des – im Bett schreibenden – Autors Franzobel (eigentlich: Franz Stefan Griebl, 47) "ein Chaos" ist, betonte Maxi Blaha (42) schon mehrfach. Als wir sie in ihrer Altbauwohnung am Wiener Karmelitermarkt besuchen, wird schnell klar: Sie hat auf gewisse Art recht.

Maxi erobert die Welt
Maxi Blaha mit Sohn Nepomuk, Franzobel 13.10.2014, Wien, Interview
Während SohnNepomukin seinem Kinderzelt im Vorzimmer spielt, zeigt uns Blaha die Spuren des zusammengebrochenen Wandverbaus, der sie vor einigen Wochen beinahe erschlagen hätte. "Wegen der Erschütterungen durch Umbauarbeiten im Nebenhaus ist das gesamte Bücherregal zusammengekracht", erzählt die 1, 82 Meter große Künstlerin, bevor sie uns auch gleich ins Schlafzimmer führt, jenen Ort, wo "mein Mann alle Bücher und Theaterstücke fabriziert".

Doch weder Mobiliar, noch Franzobels Werke sind Anlass unseres Besuchs. Es ist vielmehr der Erfolg, den Maxi Blaha als Bertha von Suttner in ihrem Theatersolo "Feuerseele" hierzulande feierte – und der sie nun sogar auf Welttournée führt. "Zuerst bin ich in Japan zwischen Tokio und Nagoya unterwegs, danach geht’s in die USA und nach Kanada", erzählt die Schauspielerin und Sängerin (maxiblaha.at). Zu Weihnachten wird sie zwar in Wien sein ("Das liegt meinem Mann am Herzen"), im nächsten Jahr stehen Moskau, Neu- Delhi und Teheran auf dem Tourplan. Das rege internationale Interesse an dem Stück, das ursprünglich nur einmal im österreichischen Parlament aufgeführt werden sollte, kann sich Blaha "selbst kaum erklären. Vielleicht liegt es an der Theatralik und daran, dass man darin Suttner als sehr moderne, coole Frau erlebt."

"Ein wenig nervös" macht die Österreicherin mit australischen Wurzeln die sprachliche Herausforderung – schließlich muss sie "Soul of Fire" im Ausland auf Englisch spielen. "Aber das krieg’ ich schon hin", fügt sie selbstbewusst hinzu.

Heimweh sei übrigens ein Fremdwort für sie. "Das Einzige, was mir abgehen würde, ist meine Familie." Weshalb Nepomuk und Ehemann Stefan, wie sie Franzobel nennt, auch unbedingt mit auf Tour müssen. "Das Glück ist, dass Stefan ja überall schreiben kann, Hauptsache, es gibt ein Bett." Wie es dem Autor damit geht, im Schatten seiner Frau zu stehen? "Das habe ich ihn auch gefragt. Aber ich glaube, er ist wirklich nicht eifersüchtig. Er freut sich, dass ich jetzt auch erfolgreich bin."

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