"Papa zu sein ist der Hammer!"

Das Kind im Manne haben sich Tom Beck (l.) und Matthias Schweighöfer bewahrt. Sehr zur Freude von Schweighöfers Tochter Greta (4)
In seinem neuen Film entdeckt Matthias Schweighöfer seinen Wunsch nach einem Baby. Im KURIER-Gespräch verraten er und Filmpartner Tom Beck, warum sie auch privat lieber über Kinder als über Fußball reden.

Als Matthias Schweighöfer (32) und Tom Beck (35) zum Interview über ihre neue Komödie "Vaterfreuden" (siehe Bericht unten) erscheinen, wirken sie wie große Kinder. Immer wieder blödeln sie herum, spielen mit ihren Handys und können gar nicht aufhören zu lachen. Die zwei verstehen sich auch abseits der Leinwand, das wird schnell klar. Erst, als es um sein zweites Kind geht, wird Schweighöfer ernst – dass seine Ex-Freundin Ani Schromm zwei Jahre nach der Trennung und vier Jahre nach der Geburt der gemeinsamen Tochter erneut schwanger ist, will er immer noch nicht bestätigen. "Sollte ich demnächst etwas zu berichten haben, werde ich das auf Twitter tun." Dafür erzählt der deutsche Schauspielstar mit stolzen Augen von Töchterchen Greta – "sie ist einfach der Hammer" – und legt sich ins Zeug, um seinen (noch) kinderlosen Schauspielkollegen vom Papasein zu überzeugen.

KURIER: Im Film spielen Sie anfangs einen überzeugten Junggesellen ohne Kinderwunsch. Hatten Sie diese Phase selber auch?

Matthias Schweighöfer: Im Film geht’s ja eigentlich um die Nicht-Väter – um hoffnungslose Singles Mitte 30 (Schweighöfer grinst Beck an – ein eindeutiger Seitenhieb auf seinen kinderlosen Kollegen) und wie das ist, wenn Männer auf einmal Verantwortung übernehmen. Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich einmal Kinder haben will. Irgendwann kam der Punkt, wo ich dachte: Jetzt bin ich vier, fünf Jahre in einer Beziehung – warum nicht ein Kind? In einer Beziehung ist das irgendwann der nächste Schritt – entweder heiratet man, oder man kriegt ein Kind. Vom Heiraten halte ich nicht viel, also hab ich mich fürs Kind entschieden. (lacht)

Tom, Sie sind noch nicht Vater. Wie steht es um Ihren Kinderwunsch?

Tom Beck: Der ist tatsächlich ziemlich ausgeprägt. Ich bin ja selber ein Einzelkind und möchte auf jeden Fall einmal mindestens zwei Kinder haben. Die richtige Frau gibt es zwar schon … Aber es ist im Moment noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Schweighöfer: Er liebäugelt wirklich sehr damit. Er hat oft am Set gesagt, er wünscht sich ein Kind. Finde ich eine tolle Einstellung.

"Papa zu sein ist der Hammer!"
Interview mit Tom Beck und Matthias Schweighöfer anlässlich der Wien-Premiere ihres neuen Films "Vaterfreuden" am 04.02.2014.

Im Film wird Ihre Frau mittels Samenspende schwanger, weil es auf natürlichem Weg nicht geklappt hat. Andere Paare mit Kinderwunsch adoptieren. Wäre das für Sie auch eine Möglichkeit oder sagen Sie, Kinder ja, aber nicht um jeden Preis?

Beck: Wenn es so nicht klappen würde, könnte ich mir auf jeden Fall eine Adoption vorstellen. Zumindest eher, als einen Freund zu fragen, ob er meine Frau besteigt, um ihr ein Kind zu machen. (lacht)

Falls es so weit ist: Welche Vaterschafts-Tipps würden Sie Tom geben, Matthias?

Schweighöfer: Tom braucht keine Tipps, er wird ein super Vater. Er kann Verantwortung übernehmen, ist lustig, schlagfertig, trägt Liebe in seinem Herzen … alles, was ein Vater mitbringen muss. Aber er muss sich den Bart abrasieren. Sonst kriegt das Kind sofort Angst. (lacht)

Beck: Aber deine Tochter mochte mich!

Schweighöfer: Ja, meine Tochter fand dich richtig cool. Er war bei mir zu Hause – ich dachte, wenn Papa auch da ist, kann nichts schiefgehen – und sie haben ein Bild zusammen gemalt. Eine Landschaft mit Wolken, Sonne, Blumen … Jetzt darf ich es nicht mehr von der Tafel abwischen.

"Papa zu sein ist der Hammer!"
Interview mit Tom Beck und Matthias Schweighöfer anlässlich der Wien-Premiere ihres neuen Films "Vaterfreuden" am 04.02.2014.
Klingt, als würden Sie am Set oft über den Nachwuchs sprechen.

Beck: Ständig! Vor allem ich rede über nichts anderes als Kindererziehung.

Schweighöfer: Das stimmt. Erst kürzlich waren wir gemeinsam in Berlin unterwegs. Tom ist in eine Buchhandlung gestürmt und hat einen Erziehungsratgeber gekauft! Aber wir sind eben in einem Alter, wo wir uns denken: Warum über Fußball reden, wenn man auch über Kinder reden kann? Und das sage ich als Riesen-Fußballfan.

Wann ist man ein guter Vater?

Schweighöfer: Wenn man sein Kind bedingungslos liebt. Wenn man zuhört, obwohl man die ersten zwei Jahre nichts versteht. Und Zeit mit ihm verbringt, wann immer es Zeit einfordert.

"Papa zu sein ist der Hammer!"
Matthias Schweighöfer spielt in Wanted ein Hacking-Opfer

In welchen Momenten sind Ihre Vaterfreuden besonders groß?

Schweighöfer: Vor Kurzem stand ich im Bad und musste eigentlich schon los. Plötzlich hörte ich, wie die Tür vom Kinderzimmer aufging. Meine Tochter schlurfte vollkommen müde und fertig durch die Wohnung, ging hinter mir durch, setzte sich aufs Klo, pinkelte, ging wieder raus und legte sich zurück ins Bett. Solche Momente sind einfach der Hammer.

So lustig ist es wahrscheinlich nicht immer. Wann ist Vatersein am schwierigsten?

Schweighöfer: Wenn das Kind um 21:30 schlafen geht und um halb fünf aufsteht und sagt: Komm jetzt, bitte spielen. Das ist wirklich hart.

Beck: Und man muss den ganzen Tag durchplanen. Das ist schon eine logistische Meisterleistung. Wie man sieht, bekomme ich bei Matthias einiges mit. (lacht)

Was raten Sie jungen Männern, die überlegen, ob Sie ein Kind bekommen sollen?

"Papa zu sein ist der Hammer!"
Interview mit Tom Beck und Matthias Schweighöfer anlässlich der Wien-Premiere ihres neuen Films "Vaterfreuden" am 04.02.2014.
Schweighöfer:Vorher noch einmal nach Mallorca fahren. (lacht) Voraussetzung ist eine funktionierende Beziehung. Und wenn man sich dann entschieden hat: einfach Augen zu und durch.

Matthias Schweighöfer ist begeisterter Papa – und macht das zum zentralen Thema seines neuen Films. In "Vaterfreuden" (ab sofort im Kino) spielt er den freiheitsliebenden Junggesellen Felix, der aus finanzieller Not seinen Samen spendet. Als er während eines wilden One-Night-Stands von einem Frettchen sterilisiert wird, erwacht in ihm doch der Wunsch nach eigenen Kindern. Mithilfe seines Bruders (Friedrich Mücke) findet Felix heraus, dass die berühmte Sportreporterin Maren (Isabell Polak) die Empfängerin seiner Samenspende ist. Obwohl sie schon bald ihren Freund (Tom Beck) heiraten wird, setzt Felix alles daran, um der Mutter seines einzigen Kindes näherzukommen.

"Vaterfreuden" ist das dritte "Baby" von Matthias Schweighöfer – wie bei "What a Man" (2011) und "Schlussmacher" (2013) führte er auch in seinem aktuellen Film Regie. Er setzt auf bewährte Erfolgsfaktoren: eine einfache Handlung mit Slapstick-Elementen und einem anrührenden Schicksal des Protagonisten (Felix’ schwangere Freundin war Jahre zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen). Die Liebesgeschichte lebt vom natürlichen Charme Schweighöfers – und von seinem durchtrainierten Oberkörper, den er in einer langen Freibadszene präsentieren darf.

Szenen wie diese werden dafür sorgen, dass Schweighöfer-Fans auch "Vaterfreuden" zum Kino-Hit werden lassen.

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