Karl Lagerfeld über sein Opernball-Diadem

KURIER-Journalistin Brigitte R. Winkler mit Karl Lagerfeld
Karl der Große krönt die Debütantinnen, aber nicht persönlich den Opernball.

Ich bin eher Strass als Stress", wird Modezar Karl Lagerfeld gerne zitiert. Und obwohl Karl der Große scheinbar rund um die Uhr am Entwerfen und Kreieren ist, sieht er das nicht als Arbeit, sondern als "Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund". Gerade erst hat er mit Hip-Hop-Wunder Pharrell Williams die "Gabrielle"-Taschenwerbekampagne fotografiert. Mit dabei waren auch Hollywood-Star Kristen Stewart und das gefragte Model Cara Delevingne. Und am 24. Jänner zeigt er im Rahmen der Haute-Couture-Shows seine neue Chanel-Kollektion.

Karl Lagerfeld über sein Opernball-Diadem
Skizze
Sein Debütantinnen-Diadem für den Opernball sorgt derzeit in Wien für Furore – eine eigene Schmuckkollektion mit Swarovski ist in Planung. Zwei Mal im Jahr soll sie auf den Markt kommen. Das erste Mal im September 2017, vorgestellt wird die Kollektion aber bereits im März auf der der "Baselworld", der wichtigsten Messe für Uhren und Schmuck in Basel. Seine Skizze zur funkelnden Tiara möchte Opernball-Organisatorin Maria Großbauer übrigens für den guten Zweck versteigern lassen.

KURIER: Was war Ihr erster Gedanke, als Sie mit der Bitte konfrontiert wurden, die Krönchen für die Debütantinnen des Wiener Opernballes zu gestalten?

Lagerfeld: Mein erster Gedanke war das, was Sie jetzt sehen, die Tiara "Le beau Danube bleu".

Bitte beschreiben Sie Ihren Entwurf?

Meine Krone ist aus Diamanten und Saphiren gemacht. Die blauen Saphirwellen sollen ja die Donau darstellen.

Hat Ihre Interpretation der Donauwellen auch etwas mit dem 150-Jahr-Jubiläum 2017 des Donauwalzers zu tun.

Ich habe das nicht gemacht wegen des Jubiläums. Das ist reiner, guter Zufall. Denn offen gestanden, ich kannte das genaue Datum nicht.

Lieben Sie den Donauwalzer?

Ich liebe alle Strauss-Walzer.

Welche Erinnerungen haben Sie an den Wiener Opernball, für den Sie ja 1981 unter anderem auch das Plakat entworfen haben und den Sie im selben Jahr auch besuchten?

Das ist über 35 Jahre her. Ich habe nur eine gute Erinnerung.

Wie sehen Sie überhaupt Wien?

Wien bleibt immer Wien. Es gibt doch so ein Lied ?

Wenn Sie Ihren idealen Opernabend zusammenstellen: Welches Stück würden Sie mit welchen Sängern und welchem Dirigenten in welcher Inszenierung spielen?

Sehr schwierig, darauf zu antworten. Ich würde den Rosenkavalier wählen. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, mit welcher Interpretation und mit wem.

Ich darf Sie im Namen der Wiener Staatsoper ganz offiziell nach Wien und zum Ball einladen. Was sagen Sie dazu?

Ich würde gerne wieder einmal zur Wiener Oper kommen. Aber ich habe so viel zu tun, dass ich fürchte, dass da so schnell nichts daraus wird.

Kommentare