Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Unterwegs mit dem Kabarettistenpaar Gerold Rudle und Monica Weinzettl und in der Kastlwerkstatt.
Der Kabarettist als Geschäftsmann, der vom Aussteigen träumt.

Viel Freizeit hat er zurzeit nicht. Entweder steht er als Kabarettist auf der Bühne oder als wortgewandter Verkäufer im Geschäft, das er mit seiner Frau Monica Weinzettl vor vier Wochen in der Hietzinger Altgasse eröffnete.

Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Kastlwerkstatt, Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Kastlwerkstatt, Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Kastlwerkstatt, Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Kastlwerkstatt, Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Monica Weinzettl, Gerold Rudle
Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"

Kastlwerkstatt, Monica Weinzettl, Gerold Rudle

Die "Knackal" ist die Kreative, die Handwerkerin, die Bastlerin. Sie verwandelt alten Schrott in bezaubernde Möbelstücke. Passend zu ihrer Rolle im Dekorationsreferat der MA 2412. "Ich bin der Hilfsarbeiter", scherzt Gerold Rudle. "Ohne mich würde es die Kastlwerkstatt auf jeden Fall geben, ohne Monica sicher nicht. Sie kann’s nicht nur haptisch, sondern auch künstlerisch."

Frauenversteher

Der Vater von zwei Kindern (Nikola, 21, und Timi, 15) aus erster Ehe stellt sich gerne selbst in den Schatten. Monica nennt er seine "Chefin", die auch federführend die sieben gemeinsamen Kabarett-Programme geschrieben habe. "Ich bin mit vielen Frauen aufgewachsen. Tanten, Schwestern, Cousinen, Großmüttern. Die meisten von ihnen haben furchtbar unter den Männern gelitten. Meine Mutter hat sich auch bald von meinem Vater getrennt. Ich liebe Frauen über alles und ich bin eben kein Macho", erklärt der Frauenversteher, der zwar manchmal wegen Kleinigkeiten in Rage gerät, aber mit seiner heiß geliebten Monica, mit der er seit 2011 verheiratet ist, nicht streiten kann.

Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"
Unterwegs mit dem Kabarettistenpaar Monica Weinzettl und Gerold Rudle in der Kastlwerkstatt. Wien, 20.10.2014
"Ich mag ihn von Kopf bis Fuß", sagt seine 46-jährige Frau. Nichts nerve sie an ihm. Wenn er nicht da ist, fehle er ihr. "Manchmal wünsche ich mir, dass er nicht alles mit sich selbst ausmacht, wenn er einen grantigen Tag hat. Ich weiß dann nicht, was in ihm vorgeht", sagt Monica Weinzettl, während sie die Kisten mit dem Weihnachtsschmuck auspackt.

Eigentlich plante Gerold Rudle ja seinen Ausstieg. Ein Häuschen am Meer, abschalten. "Das gehört immer noch zu unserem Plan", sagt der Schauspieler im Innenhof des ehemaligen China-Restaurants, das liebevoll zur "Kastlwerkstatt" umgebaut wurde. "Nach 25 Jahren in einem Job denkt man daran, etwas anderes zu machen. Obwohl, auf die Bühne zu gehen und Leute zum Lachen zu bringen ist einer der schönsten Jobs der Welt. Und dann bekommen wir auch noch Applaus für unsere Arbeit."

Silvesterprogramm

Diesen Applaus erhofft sich der 51-jährige Wiener auch zu Silvester, wenn er im Theater Akzent seinem Publikum das Beste aus seinen Solo-Programmen, einige neue humorvolle Geschichten und zu Mitternacht Sekt servieren wird. Hat der Komiker, der seit Beginn der Sendung "Was gibt es Neues?" im Rateteam von Oliver Baier sitzt, zu Silvester nichts anderes zu tun? "Silvester-Termine sind heiß umfehdet, weil die meisten Auftritte besser bezahlt sind. Da kommen die Damen vom Friseur und die Herren im Smoking. Da muss man ihnen etwas bieten", erklärt Rudle sein Engagement. Und außerdem habe er privat zum Jahreswechsel eh nichts vor. Weil der Hund und die Katzen von Monica bei der Ballerei leiden. "Dann leidet die Monica, und wenn sie leidet, leide ich."

Gerold Rudle: "Ich bin der Hilfsarbeiter"
Unterwegs mit dem Kabarettistenpaar Monica Weinzettl und Gerold Rudle in der Kastlwerkstatt. Wien, 20.10.2014
Wann immer er sich Vorsätze fürs neue Jahr vorgenommen hatte, brach er sie spätestens am 3. Jänner, an seinem Geburtstag. "Trotzdem nehme ich mir heuer wieder einmal vor, mit dem Rauchen aufzuhören."

Und der Traum vom Ausstieg ist auch noch nicht ausgeträumt. "Wenn das Geschäft einmal so gut läuft, dass wir uns eine Angestellte leisten können, dann werden wir uns einige Monate ans Meer begeben." Er mag Kroatien, sie Südfrankreich oder Italien. Und wenn sie sich nicht einigen können, werden sie, wie bisher, glückselig in ihrem Wohnmobil eben ins Blaue fahren.

Info: Gerold Rudle –"Best-of Solo –Silvester-Spezial" 31. Dez. 2014, 22.45 Uhr, Theater Akzent

Peinlich sind mir Männer mit Machogehabe, Männer, die Frauenwitze erzählen, Männer auf dem Fußballplatz.

Wütend werde ich viel zu oft über Kleinigkeiten und über mein eigenes Unvermögen.

Meine Mutter sagte immer: Hast eh eine saubere Unterwäsche an? Stell dir vor, es passiert was, und du kommst ins Spital.

Angst habe ich, wenn es mir existenziell schlecht geht.

Wenn ich traurig bin, schätze ich Monica an meiner Seite, weil sie mich nicht nur tröstet, sondern auch traurig sein lässt.

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