"Is mir egal"-Sänger Kazim Akboga ist tot

"Is mir egal"-Sänger Kazim Akboga ist tot
Der Youtube-Star Kazim Akboga ist laut Angaben seines Managements gestorben. Er wurde mit einem Werbevideo für die Berliner Verkehsbetriebe deutschlandweit bekannt.

[Update - 09:01 Uhr: Informationen zur Todesursache]

Die drei Worte "Is mir egal" als Refrain, ein schräger Text und ein noch schrägeres Video. So landeten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Ende 2015 einen viralen Hit. Der Youtuber Kazim Akboga wurde zum Internet-Phänomen, wie man das so gerne nennt, wenn jemand scheinbar aus dem Nichts die Aufmerksamkeit eines Millionenpublikum auf sich zieht.

Nun ist der Berliner Akboga nach Angaben seiner Managerin gestorben. "Traurige Nachricht: Kazim lebt nicht mehr", heißt es auf dessen Facebook-Seite. "Von jeglichen Diskussionen zu Kommentaren oder den Umständen bitten wir Abstand zu nehmen hier auf dieser Seite", ist weiter zu lesen, "mit Rücksicht auf die Familie!" Das Management bittet, "dies hier auf Facebook mit dem gebührenden Respekt zu behandeln."

Offenbar haben das nicht alle der mehr als 7.000 Facebook-User so gehalten, die bereits auf Akbogas Tod reagiert haben. Einige Kommentare mussten laut Management gelöscht werden.

Das Video: Selbstironie in der U-Bahn

Die BVG begleiteten mit dem viralen Video eine Image-Kampagne und präsentierten sich weltoffen und tolerant. Akboga geht als Kontrollor verkleidet durch die Berliner U-Bahn und rappt in äußerst entspanntem Stil über alles, was ihm so egal ist: "Mann auf Pferd", "Zwiebel schneiden", "Roboter mit Senf" - kein noch so skurriler Anblick in der U-Bahn kann den Mann aus der Ruhe bringen.

Das Imagevideo der Berliner Verkehrsbetriebe wurde bisher mehr als 9 Millionen Mal angeklickt. Akbogas Originalversionen des Liedes haben insgesamt sogar mehr als 19 Millionen Zugriffe auf Youtube erreicht.

Die BVG zeigten sich über die Nachricht vom Tod des der 34-jährigen Akboga bestürzt. "Wir haben Kazim als kreativen und humorvollen Menschen kennen und schätzen gelernt. Als einen, der einfach zu uns und unserer Stadt passte", sagte BVG-Chefin Sigrid Nikutta laut Spiegel Online.

Falschmeldung über U-Bahn-Zwischenfall

Laut einem Bericht der Bild ist Akboga von einem Schnellzug überrollt worden. Zitiert wird ein Polizeisprecher, der ein solches Ereignis mit einer 34-jährigen Person bestätigt. Erste Berichte, wonach der Berliner von einer U-Bahn erfasst wurde, sind mittlerweile zurückgezogen worden.

Leider-Nein-Kandidat bei DSDS

2015 und 2016 versuchte sich Akboga vergeblich bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS). Auf Youtube brachte Akboga außer "Is mir egal" noch einige weitere Songs heraus. Zur Fußball-EM 2016 veröffentlichte er das Lied "Deutschland ist gute Land", das aber bei weitem nicht mehr so Aufmerksamkeit bekam. Auch Videos über Angela Merkel, Akzeptanz oder Brexit kamen nicht über 70.000 Zugriffe hinaus.

Kazim Akboga lebte im Berliner Stadtteil Neukölln und arbeitete unter anderem als Werbetexter.

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INFO: Sehen Sie keinen Ausweg? Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu holen. Wo Sie diese finden:

Telefonseelsorge (bundesweit), 142, www.telefonseelsorge.at

Rat auf Draht (bundesweit, für Kinder und Jugendliche), 147, www.rataufdraht.orf.at

Vergiftungsinformationszentrale GÖG (bundesweit), 01 / 406 43 43, www.goeg.at/de/VIZ

Sozialpsychiatrischer Notdienst / PSD (Wien), 01 / 313 30, www.psd-wien.at/psd

Krisentelefon (NÖ), 0800 / 20 20 16

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