Hugh Jackman: "Wolverine" war ein ängstliches Kind

Actionheld Hugh Jackman
Der australische Actionheld über frühe Selbstzweifel, den Zauber seines Kaffees und Homo-Gerüchte.

Da gibt es die 13 Jahre ältere Ehefrau, Schauspielkollegin Deborra-Lee Furness (60); da gibt es nach zwei Fehlgeburten zwei adoptierte Kinder; da gibt es die ewigen Gerüchte, er wäre gar nicht an Frauen interessier; da gibt es seinen, nun bereits zum vierten Mal ausgebrochenen, Hautkrebs; und da gibt es die sachliche Feststellung: Kein Australier im Film-Biz (vor allem nicht der Rüpel Russell Crowe) ist gleichzeitig so erfolgreich und so sympathisch wie der siebenmalige "Wolverine" Hugh Jackman (47). Ab 31. März ist er als Skisprungcoach von "Eddie, the Eagle" im Kino.

Der KURIER traf den attraktiven "Kaffee-Snob" (mit einem eigenem Fair-Trade-Unternehmen) in Los Angeles zum Interview.

KURIER: Bitte, wie kommt man als Australier auf Skispringen?

Hugh Jackman:Ein Freund hatte einen Balkon direkt über dem Swimmingpool. Das war unserer "Schanze" – und der Brite mit den dicken Brillen ("Eddie" Edwards, 1988 zwei Mal abgeschlagener Letzter bei Olympia) war unser großer Held, weil er sich nicht ernst nahm und vor nichts Angst hatte.

Wie steht’s um Ihre Ängste?

Ich war ein sehr ängstliches Kind. Ich hatte enorme Höhenangst. Ein Problem bei älteren Geschwistern, die alle kletterten und segelten. Noch mit 13, 14 hatte ich Panik vor Dunkelheit, da schickten sie mich mitten in der Nacht in den Busch. Das schaffte ich, aber Klettern war mein Untergang. Ich konnte es nicht und brach in Tränen aus. Damals schwor ich mir: Das passiert mir nie wieder! Also sprang ich vom höchsten Turm im Schulschwimmbad, bis es mir nichts mehr ausmachte. Aber die Ablehnung war eine gute Vorbereitung auf den Job.

Sie werden noch abgelehnt?

Aber klar! Es klingt heute nur netter als früher. Einmal habe ich einen Werbespot für eine Autofirma gesprochen – und ewig nichts mehr von denen gehört. Eines Tages sitze ich vorm Fernseher, sehe den neuesten Spot und wen höre ich: Morgan Freeman. Okay, wenn ich schon verliere, dann gegen so ein Kaliber.

Starker Tobak! Als Unternehmer sagen Sie, dass Kaffee die Welt verändern kann. Hm?

In einer Bohne steckt soviel von anderen Ländern, anderen Kontinenten und Kulturen. Und der beste Kaffee kommt von Fair-Trade-Plantagen. Das weiß ich heute.

Hugh Jackman: "Wolverine" war ein ängstliches Kind
Actor Hugh Jackman and Deborra-Lee Furness arrive at the Metropolitan Museum of Art Costume Institute Gala Benefit celebrating the opening of "Charles James: Beyond Fashion" in Upper Manhattan, New York May 5, 2014. REUTERS/Carlo Allegri (UNITED STATES - Tags: ENTERTAINMENT FASHION)
Wie gehen Sie mit den Gerüchten um, dass Sie nur zum Schein verheiratet wären?

Ich ignoriere das. Manchmal stöhnt meine Frau, wenn sie wieder was liest. Faktum ist, kein Mensch kann 20 Jahre lang eine Farce aufrecht erhalten. Wäre unsere Ehe unecht, hätten wir uns schon längst getrennt. Aber wir vertrauen einander und waren immer ehrlich zueinander, deshalb sind "Deb" und ich noch glücklich.

Erträgt sie Ihre Liebesszenen?

Die Einzige, mit der ich nicht arbeiten darf, ist Angelina Jolie. Ein Scherz!

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