Hollywoodstars ehren Wisschaftler, der in Wien forschte

Hollywoodstars wie Mila Kunis vergaben die "Nobelpreise des Silicon Valley". Kim Nasmyth, der jahrelang in Wien forschte, erhielt 3 Millionen Dollar Preisgeld.

Nur ganz selten zeigen sie sich gemeinsam am roten Teppich: Die offiziellen Auftritte von Hollywood-Dreamteam Ashton Kutcher (39) und Mila Kunis (34) lassen sich an einer Hand abzählen, obwohl die beiden schon seit 2012 liiert sind und zwei Kinder großziehen. Nun aber ließ das Paar Tochter Wyatt (3) und den kleinen Nachwuchs Dimitri (1) bei Milas Eltern, um sich endlich doch gemeinsam auf einem Society-Event zu zeigen.

Die beiden waren Stargäste im NASA Forschungszentrum in Mountain View, um die besten Wissenschaftler mit dem Breakthrough Prize zu ehren. 22 Millionen Dollar an Preisgeld wurde bei diesen glamourösen Awards in Silicon Valley in verschiedenen Sparten vergeben. Und weil in den USA scheinbar nichts ohne Showbiz-Promis funktioniert, waren neben dem bekennenden IT-Nerd Kutcher auch "Scandal"–Star Kerry Washington (40)unter den Gästen, sowie Film-Veteran Morgan Freeman (80), Verlegerin Ariana Huffington (67) oder Jungschauspielerin Lily Collins (28), die die von Facebook-Chef Mark Zuckerberg (33) gestifteten Preise überreichten.

Drei Millionen Dollar für Kim Nashmyth

"Das ist ein Haufen Geld", gab sich der Oxford-Genetiker Kim Nasmyth (65) überrascht von der Siegesprämie, der von 1988 bis 2006 in Wien forschte. Der gebürtige Londonder hatte ab 1997 die Leitung des Wiener IMP - Research Institute of Molecular Pathology - inne. Außerdem hatte an der Uni Wien einen Lehrstul für molekulare Genetik. Seit 2006 forscht er nun in Oxford im Bereich Biochemie. "Du musst Forschung betreiben, weil du etwas erfahren willst, nicht weil du für irgendetwas anerkannt werden willst. Wenn du etwas machst, um anderen zu gefallen, verlierst du deinen moralischen Kompass."

Drei Millionen gab es für seine Arbeit zur Chromosomentrennung. Während seiner 18 Jahre am IMP entdeckte Nasmyth, dass das Molekül Cohesin eine ringförmige Struktur bildet, die sich um je zwei Schwester-DNA-Moleküle schlingt. Wie ein Gummiband hält Cohesin dann die DNA-Paare zusammen, bis sie bereit zur Trennung sind - Cohesin steuert damit die korrekte Verteilung genetischen Materials während der Zellteilung.

Die Erkenntnisse von Kim Nasmyth prägen unser Verständnis davon, wie das Genom von einer Zelle zur nächsten weitergegeben wird. Darüber hinaus führten sie zur Entdeckung weiterer Funktionen von Cohesin, etwa bei der Reparatur von DNA, der Genomarchitektur oder der Genregulation. Dank seiner Forschung können Wissenschaftler heute erklären, wie Fehlfunktionen von Cohesin zu Chromosomenschäden führen, die in der Folge Fehlgeburten oder sogar die Bildung von Krebs auslösen können.

Als "Nobelpreis des Silicon Valley" wird die Gala bezeichnet, die sich dank der interessierten Promis zu seinem der hochkarätigsten Red Carpet-Events gemausert hat.

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