Grasser vs. Martzak: Tierball-Streit eskaliert

Grasser vs. Martzak: Tierball-Streit eskaliert
Fiona Grasser will die 70.000 Euro-Spende, die sie im Zuge des Tierballs lukierte, nicht der Ballchefin Brigitte Martzak übergeben. Sie wolle, dass jeder Cent an Tierschutzorganisationen geht. Jetzt eskaliert der Charity-Streit. Anwälte sind eingeschaltet.

Beim Wiener Tierball, vergangenen Donnerstag im Parkhotel Schönbrunn kam es zum Eklat: Tierballorganisatorin Brigitte Martzak las stolz die Liste der Tierorganisationen vor, die aus dem Spendentopf unterstützt werden sollten. Allerdings deckte sich die Liste ganz und gar nicht mit der Auflistung von Schirmherrin Fiona Pacifico-Griffini Grasser. Der Skandal war perfekt. Nicht nur Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima, sie ist auch für den Tierschutz verantwortlich, war überrascht.

Vor der Veranstaltung soll Frau Grasser – sie ist als aktive Tierschützerin bekannt – für den Tierball 70.000 Euro gesammelt haben. Laut Ballchefin Martzak gibt es für 50.000 Euro eine schriftliche Zusage.


Bevor dieses Geld jedoch überwiesen werden sollte, forderte Grasser Einblick in die Bücher des Wiener Tierballs: „Als Schirmherrin muss mir das doch gestattet sein.“ Brigitte Martzak kontert: „Als Schirmherrin hat sie keine Rechte.“ Das Charity-Scharmützel war perfekt und dürfte ein Nachspiel haben. Denn Martzak will gegen Grasser gerichtlich vorgehen. „Passiert kein Wunder, werde ich den Rechtsweg beschreiten, denn ich habe die schriftliche Zusage.“

Grasser nimmt Anwalt

Fiona Grasser bestätigt im KURIER-Telefonat, dass Geld blockiert zu haben: „Es liegt auf den Konten bei Swarovski. Vertrag gibt es aber keinen, wie behauptet wird. Soll sie doch klagen. Ich habe auch schon einen Anwalt engagiert.“ Die Schirmherrschaft für den Tierball hat Grasser jedenfalls zurückgelegt. Unterstützung für Grasser kam von Krone-Tier-Lady Maggie Entenfellner. Auch sie soll, so Grasser, zwei Spenden (zu je 5000 Euro) vom Tierball abgezogen haben.

Laut Organisatorin Martzak kostete die Ausrichtung des Tierballs 34.000 Euro: „Auf diesen Kosten bleibe ich jetzt sitzen. Ich kann froh sein, wenn die anderen Spenden diese Kosten abdecken.“ Ein hartnäckiges Gerücht macht in der Charity-Gemeinde die Runde: Sollte eine bestimmte Summe an Spenden lukriert werden, würden 20 Prozent der Einnahmen an die Organisatorin fallen. Martzak spricht von einer Abmachung.


Damit kann Kristall-Lady Grasser schon gar nichts anfangen: „Bei Charity-Events muss jeder Cent ankommen.“ Nachsatz: „Ich distanziere mich vom Tierball und plane im kommenden Jahr meine eigene Veranstaltung.“

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