Gnadenlos: Das Traumhotel sperrt zu

"Traumhotel"-Regisseur Otto Retzer (2.v.re.), Heidelinde Weis, Peter Weck, Kameramann C. P. Hildenbrand
Otto Retzer und Produzent Karl Spiehs trauern um die beliebte TV-Serie.

Ich war von Anfang an dabei. Es hat mich sehr getroffen, bei dieser letzten Produktion nicht mehr dabei sein zu dürfen", sagt Otto Retzer, der in den vergangenen Jahren bei 17 von 20 "Traumhotel"-Folgen Regie geführt hatte. Vietnam, China, Seychellen, Myanmar, Brasilien – die halbe Welt bereiste der 69-jährige Kärntner mit der hohen Stirn seit 2003 zur Verwirklichung der so beliebten "Urlaubspostkartenserie mit Herz-Schmerz-Charakter."

Bis im Vorjahr ein neues Führungsteam der ARD beschloss, diesem Hauptabend-Quotengaranten den "Todesstoß" zu versetzen. Lediglich eine letzte Folge sollte noch produziert werden – freilich nur, "wenn Retzer nicht Regie führt", wie es hieß.

Gnadenlos: Das Traumhotel sperrt zu
Traumhotel Marokko
Heute Abend läuft nun die 20. und letzte Folge von "Das Traumhotel-Marokko" (20.15, ORF2 und ARD), die vonKarl SpiehsLisa Film produziert wurde. Noch einmal wird sich Hoteldirektor Markus Winter aliasChristian Kohlundmit seiner reichen Tante, gespielt vonRuth-Maria Kubitschek, den Geschehnissen in der (diesmal nordafrikanischen) Nobelherberge widmen. Retzer wird definitiv nicht vor dem TV-Gerät sitzen: "Ich habe die Folge ja schon gesehen. Eines steht fest: Die ist um keine Spur besser als davor!" Traurig ist Retzer vor allem über das "seltsame Verhalten von ORF-Seite: "Nach meiner letzten Traumhotel-Folge haben mir alle gedankt und tausendmal betont, das sei die beste, die ich je gemacht habe. Gemeldet hat sich bis heute keiner bei mir, um zu sagen, wie leid es ihm tut, dass ich in Marokko nicht dabei sein durfte."
Gnadenlos: Das Traumhotel sperrt zu
Karl Spiehs, Angelika Spiehs mit Hund Teddy 02.05.2007, Salzburg, Hotel Sacher, Dreharbeiten Die Rosenkönigin
Der legendäre Produzent Karl Spiehs (83) blickt nach dem Serien-Aus nach vorne und arbeitet mit Retzer an einem Drehbuch für ein neues TV-Projekt. "Totgesagte leben länger", schmunzelt Retzer.

Anlass zur Freude gibt es für ihn auch aus einem anderem Grund: "Am 16. Dezember krieg’ ich im Bundeskanzleramt das große Goldene Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst – das kommt gerade richtig!"

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