Opernball: Treichl-Stürgkh legt ihr Amt nieder

Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh legt ihr Amt ab.
"Neun Opernbälle sind genug": Ball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh tritt zurück.

"Neun Opernbälle sind genug" - Mit diesen Worten gab Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh ihren Rücktritt nach dem Opernball am 4. Februar bekannt. "Es hat mir sehr großen Spaß gemacht. Ich habe es unentgeltlich gemacht, aber ohne eigentlich zu wissen, wie viel Aufwand es ist", begründete sie. "Doch jetzt gibt es wichtigere Dinge in meinem Leben: Meine Familie und meinen Job als Verlegerin."

Sie habe immer nach dem Motto "Geht nicht, gibt's nicht" gearbeitet und wahnsinnig viel Freude an der Tätigkeit gehabt: "Vor allem hoffe ich, den Gästen und Zuseher der vergangenen acht Bälle ein wenig Freude gemacht zu haben. Die Entscheidung, die Organisationsarbeit zurückzulegen, sei ihr "relativ schwer gefallen", sei aber schon im Sommer festgestanden, sagte sie Journalisten im Anschluss an die Pressekonferenz. Staatsoperndirektor Dominique Meyer habe davon gewusst.

Opernball: Treichl-Stürgkh legt ihr Amt nieder
ABD0149_20150212 - WIEN - ÖSTERREICH: Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh am Red Carpet am Donnerstag, 12. Februar 2015, im Rahmen des Opernballes 2015 in der Wiener Staatsoper. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER

"Heute, habe ich gefunden, es ist ein guter Moment. Ich kann mich heute bei allen bedanken. Jetzt kann ich mich auf dem letzten Ball voll konzentrieren", begründete sie den Schritt, ihren Rücktritt bei jener Pressekonferenz bekannt zu geben, bei der eigentlich das Programm des 60. Opernballs, der in gut zwei Wochen stattfindet, im Mittelpunkt hätte stehen sollen. Jedenfalls möchte sie mit der letzten von ihr organisierten Veranstaltung "noch den besten Eindruck hinterlassen": "Ich glaube es wird mein Prunkstück."

Das Zurücklegen ihrer Funktion begründete sie damit, wieder mehr Zeit für ihre Familie haben zu wollen. So hätte sie in den letzten Jahren nie die Semesterferien mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen verbringen können, auch Weihnachten sei immer stressig gewesen. "Ich habe immer gerne gearbeitet, auch vorm Opernball." Aber es sei schon ein anderes Arbeiten, weil der Druck so groß sei, weil alles beobachtet und kommentiert werde.

Opernball: Treichl-Stürgkh legt ihr Amt nieder
Desiree Treichl-Stürgkh 07.02.2013, Wien, Staatsoper, Opernball 2013

Außerdem will sie sich wieder mehr ihrem eigentlichem Job als Verlegerin widmen: "Ich möchte wieder Projekte machen. Ich möchte auch wieder Geld verdienen. Ich glaube in der Desi Treichl steckt mehr wie nur Opernball." Wer ihr nachfolgen wird, steht noch nicht fest: "Egal wer es ist, ich wünsche ihm, ihr nur das Beste, das Tollste. Und man muss seinen eigenen Stil finden."

Opernball: Treichl-Stürgkh legt ihr Amt nieder
APA11351198 - 07022013 - WIEN - ÖSTERREICH: Opernball 2013 am Donnerstag, 7. Februar 2013, in der Wiener Staatsoper. Im Bild vlnr: Staatoperndirektor Dominique Meyer und Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh vor der Eröffnung des Opernballs. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

Staatsoperndirektor Meyer zeigte Verständnis für den Schritt, fand es aber auch schade: "Ich bedaure, dass du es nicht mehr machen willst, ich verstehe es auch." Denn hinter der Ballorganisation stecke viel Einsatz und Arbeit - denn die Vorbereitungen für den nächsten Ball würden bereits am Tag nach dem gerade stattgefundenen Event beginnen.

Aber für ihn steht fest, dass seine Zusammenarbeit mit Treichl-Stürgkh nicht am 5. Februar enden wird: "Wir haben zusammen ein paar Projekte und ich hoffe, dass wir sie verwirklichen werden." Im Anschluss an die Bekanntgabe gab es für Treichl-Stürgkh Applaus und Standing Ovations von den Teilnehmern der Pressekonferenz.

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