Daniela Fallys großer Opernballtraum

Daniela Fally
Die Sopranistin krönt am 8. Februar die Eröffnung – "nach 745 schlaflosen Tagen".

Mit "Tanzen möcht’ ich" aus "Die Csardasfürstin" und "O légère hirondelle" aus "Mireille" wird Sopranistin Daniela Fally (37) den diesjährigen Opernball am 8. Februar eröffnen. Der KURIER bat die Sängerin zum persönlichen Gespräch über den Ball der Bälle, ihre kleine Tochter Sophie (2) und die Hochzeitspläne mit ihrem Verlobten, dem feschen brasilianischen Tenor Gustavo Quaresma Ramos.

KURIER: Singen am Opernball, damit geht für Sie ja ein großer Traum in Erfüllung, warum ist das so etwas Besonderes?

Daniela Fally: Dieser Auftritt bedeutet mir viel. Als ich ein kleines Mädchen war, träumte ich ganz still und heimlich davon, einmal beim Wiener Opernball eröffnen zu dürfen. Damals dachte ich an all die Schwarz-Weiß-Tanzpaare. Später dann, als ich Eva Lind den Frühlingsstimmenwalzer singen hörte (Anmerk. d. Red: Die Sopranistin trat 1986 auf), war es vollends um mich geschehen: nicht mehr tanzen, singen wollt ich! Natürlich konnte ich das alles damals niemandem erzählen, man hätte mich für verrückt erklärt. Aber ich kann nur sagen: große geheime Träume braucht der Mensch (lacht).

Sie singen ja derzeit an der Mailänder Scala die Magd Adele in der Fledermaus – übrigens mit umwerfende Kritiken. Was bedeutet das für Sie? Stärkt so was auch für weitere Projekte, so wie für Ihr Staatsopern-Engagement im Juni im Freischütz?

Wenn man viel Arbeit, Zeit und Energie in etwas investiert und diese Arbeit wird positiv angenommen, freut das natürlich sehr. Und es stärkt auch. Jedoch eines ist klar: in unserem Beruf zählt die Leistung von gestern wenig. Jede neue Aufgabe ist ein neues Beweisen, eine neue Herausforderung. Und ich versuche immer, das Allerbeste zu geben, das ich habe, damit das Publikum für kurze Zeit alles vergessen kann und in eine andere Welt möglichst mit allen Sinnen entführt wird.

Sie haben mir mal gesagt, ein Kind ist keine Belastung, sondern eine Bereicherung – Ihre Tochter Sophie ist jetzt zwei Jahre alt, denken Sie das immer noch oder kann es, je älter und größer sie wird, auch schwieriger werden?

Ich finde es jeden Tag noch schöner! Nichts ist so faszinierend wie ein kleines Menschenwesen beim Wachsen – in jeder Hinsicht – begleiten zu dürfen. Und seit sie jetzt seit zwei Wochen durchschläft – ich darf es gar nicht verschreien – klopf, klopf – werde ich mir bald vielleicht auch wieder Gesprächsdetails, Namen, Geburtstage und Texte merken können. Ohne Spaß: 745 Tage hintereinander quasi kaum zu schlafen, das ist nur bedingt lustig. Aber was sagen dazu Drei- oder Vierfach-Mamas? Ich darf nicht jammern. Sophie ist gesund und glücklich und alles andere ist Nebensache.

2016 sprachen wir in einem Interview noch von Ihrem Verlobten, gibt es mit Gustavo (oben im Kreis) eventuell schon Hochzeitspläne oder sind Sie beide gar schon verheiratet?

(Lacht) Also die gute Nachricht ist: wir sind immer noch verlobt. Die Hochzeit ist bisher primär ein Zeitproblem gewesen. Für eine Hochzeit wäre es nicht von Schaden, wenn beide gleichzeitig anwesend sein könnten.

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