Heard setzt sich für Opfer häuslicher Gewalt ein

Heard setzt sich für Opfer häuslicher Gewalt ein
In einem Video für das feministische Kollektiv Girl Gaze spricht Schauspielerin Amber Heard Opfern häuslicher Gewalt Mut zu. Dabei berichtet sie auch über ihr eigenes Schicksal.

"Wie kann es sein, dass mir das passiert" - Amber Heard sitzt mit zusammengebundenen Haaren, Jeansjacke und dezentem Make-up vor der Kamera. Sichtlich aufgewühlt spricht sie über ihre Erfahrungen als Opfer häuslicher Gewalt. Das zweiminütige Video, welches am 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) veröffentlicht wurde, entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstlerinnenprojekt Girl Gaze.

Von Scham und Schweigen

Darin schildert die 30-jährige US-Amerikanerin detailliert - teilweise unter Tränen - welche Spuren das gewalttätige Verhalten ihres Ex-Mannes Johnny Depp (53) hinterlassen hat. "Für mich war sehr viel Scham mit der Opferrolle verbunden. Es passiert so vielen Frauen, aber wenn es zuhause hinter verschlossenen Türen mit jemanden passiert, den du liebst, dann ist es nicht so klar, als wenn ein Fremder dir das antut", sagt sie.

Heard wirft Depp vor, sie während ihrer Beziehung mehrmals verprügelt zu haben. Im Mai dieses Jahres reichte Heard nach 15 Monaten Ehe deswegen die Scheidung ein. Mitte August einigte sich das Ex-Promi-Paar, welches sich bei den Dreharbeiten zu "The Rum Diary" kennengelernt hatte, außergerichtlich. Depp zahlte seiner ehemaligen Ehefrau laut TMZ sieben Millionen Dollar (6,2 Millionen Euro), der Scheidungsstreit wurde beigelegt. "Unsere Beziehung war äußerst leidenschaftlich und manchmal unbeständig, aber immer von Liebe gebunden", hieß es damals in einer gemeinsamen Erklärung der beiden. "Es bestand nie die Absicht, körperlichen oder emotionalen Schaden zuzufügen."

An den Vorwürfen gegen Depp hält Heard aber offenbar nach wie vor fest. Im Video erzählt sie, dass Gespräche mit engen Vertrauten ihr die Augen geöffnet hätten. Nur der Unterstützung ihrer Freundinnen habe sie es zu verdanken, dass sie sich aus ihrer Unterdrückung befreien konnte. Nun will sie selbst anderen helfen: "Da ich das alles in der Öffentlichkeit ausgefochten habe, habe ich nun auch die Möglichkeit andere Frauen daran zu erinnern, dass das alles nicht so sein muss. Man muss es nicht allein durchstehen. Wir können das verändern."

Die Gewalt gegen Frauen bezeichne nicht nur die physischen Akte der Gewalt, sondern auch den öffentlichen Diskurs darüber. Es sei höchste Zeit, dass die Gesellschaft Verantwortung übernehme, um das System der stillen Unterdrückung zu ändern. "Erhebt eure Stimme, sie ist das mächtigste Instrument, das ihr habt", beschließt Heard ihre Kurzrede.

Depp und Heard lernten sich 2011 bei Dreharbeiten kennen. 2014 verlobten sie sich, Anfang 2015 folgte die Hochzeit. Für Depp war es die zweite Ehe, für Heard die erste. Das Paar hat keine gemeinsamen Kinder.

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