Wundersame Wandlung eines Sünders

Wundersame Wandlung eines Sünders
Nach zwei Jahren Sperre wegen Fremdblutdopings lobt der Kasache Kaschetschkin die Wirksamkeit der neuen Kontrollen.

Vor vier Jahren mit Schimpf und Schande verjagt - nun geläutert? Der vor allem dank einer unappetitlichen Doping-Affäre zu zweifelhaftem Ruhm gelangte Andrej Kaschetschkin ist wieder im internationalen Radsportgeschäft aufgetaucht - und glücklich. Nach zwei Jahren Sperre wegen Fremdblutdopings und einem weiteren Jahr ohne größeren Rennstall ließ der Kasache bei der Vuelta mit einem bemerkenswerten Statement aufhorchen: Der Dritte der Vuelta '06 lobt die neue Wirksamkeit der Doping-Kontrollen.

"Heutzutage ist es leichter zu attackieren", sagte der Kasache, der seit August bei seinem alten Team Astana auf die Jagd nach Erfolgen geht. Als eine wichtige Ursache für die Veränderung nennt ausgerechnet Kaschetschkin die gründlicheren Kontrollen. "Es gibt jetzt viel mehr Leute, die unter den gleichen Bedingungen trainieren. Die Rennen sind dadurch spannender", sagte der 31-Jährige.

Dass Kaschetschkin den Dopingkontrollen so viel positive Effekte zuerkennt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Nach seiner Sperre hatte er (erfolglos) den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angerufen, um dem Radsport-Weltverband (UCI) unangemeldete Blut- und Urinkontrollen zu untersagen. Das sei ein Eingriff in die persönlichen Rechte, lautete seine Argumentation. Heute will Kaschetschkin davon nichts mehr wissen: "Ich habe dieses Kapitel beendet und dafür bezahlt. Jetzt beginnt ein neues Leben."

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