Weichenstellung im heimischen Eishockey

Weichenstellung im heimischen Eishockey
Nach Jahren des Streits beginnt im österreichischen Eishockey die Zusammenarbeit zwischen Liga und Verband.

Es hat schon eine gewisse Tradition im österreichischen Eishockey, dass im März noch immer nicht klar ist, wie die neue Meisterschaft ab kommendem September gespielt wird. Es ist noch immer unklar, mit welchem Modus, mit welchen Vereinen und mit welchen Regeln zur Kadererstellung.

Neu ist aber, dass die verkrusteten Strukturen jetzt tatsächlich aufgebrochen werden. Seit die Erste Bank Liga vom Verband unabhängig wurde und die Legionärsfreigabe kam, ging es mit dem Nationalteam bergab. In Zukunft soll das österreichische Eishockey wieder eine Angelegenheit aller Beteiligten sein. Deshalb wurde auf Druck des Verbandes am Freitag das Austrian Hockey Board gegründet, in dem die Präsidenten des Verbandes und der Liga die Zukunftsfragen gemeinsam beantworten werden.

In dieser Organisation wurde zum Beispiel über den Modus der Liga gesprochen. "Man könnte über eine regionale Zweiteilung der Liga sprechen", sagt Verbandspräsident Dieter Kalt. So könnten die Reisekosten geringer gehalten werden. Interessant wäre das für Dornbirn: Der Zweitligist hat Interesse an einer Teilnahme an der Erste Bank Liga, dafür fehlen aber noch ein paar Euros. Auch die Gerüchte, dass Innsbruck im Falle eines Finalsieges in der Nationalliga aufsteigen will, verstummen nicht.

Legionäre kosten Geld

Interessant ist auch das Thema eines Österreicher-Topfs für das Sponsorengeld nach dem Vorbild der Fußball-Bundesliga. Demnach sollen Klubs mit weniger Legionären mehr Geld von der Erste Bank bekommen.

Ligapräsident Karl Safron spricht indes von einer "Salary Cap, die wir bald einbauen müssen". Dass dieses System eine völlige Offenlegung der Gehälter notwendig macht, wird manchen Vereinen aber nicht gefallen.

Vermieden werden sollen kommende Saison absichtliche Niederlagen in den letzten Runden, mit denen die Klubs einem unliebsamen Gegner im Viertelfinale aus dem Weg gehen.

"Vielleicht machen wir es so wie in Schweden oder in der Schweiz, dass sich die ersten Drei der Tabelle den Play-off-Gegner aussuchen dürfen", sagt Safron.

Intensiv wird auch über den Strafsenat gesprochen. Das gewünschte Modell sieht vor, dass Schiedsrichter-Chef Lyle Seitz die Fälle aussucht und die Videos dann zu internationalen Experten geschickt werden, die das Strafmaß bestimmen.

Der Kanadier Seitz war übrigens die beste Verpflichtung in der abgelaufenen Saison: Seit der 800-fache NHL-Referee in der Liga tätig ist, gab es wesentlich weniger Spiele, in denen die Schiedsrichter im Mittelpunkt einer Partie standen.

Kommentare