Vor Gericht: Harand gegen Capitals

Vor Gericht: Harand gegen Capitals
Eishockey: Der Stürmer verklagte seinen einstigen Arbeitgeber, weil ihn dieser unberechtigt gekündigt habe.

In Schweden kommt es nie so weit", sagt Capitals-Coach Tommy Samuelsson kurz bevor der Prozess zwischen Chris Harand und den Capitals beginnt. Der Schwede muss erstmals in seinem Leben vor Gericht aussagen. Denn Chris Harand verklagte seinen einstigen Arbeitgeber, weil ihn dieser unberechtigt gekündigt habe und forderte 29.028 Euro ein.

Nach dem Prozess am Arbeits- und Sozialgericht in Wien Josefstadt muss sich der 72-fache österreichische Teamspieler fragen, ob er gut beraten war und ist. Und zwar von seinem Manager Thommy Cijan, der vor Gericht ausgesagt hat, es sei sein Fehler gewesen, dass im Vertrag ein Passus steht, wonach die Capitals bis Ende September ohne Angaben von Gründen aus dem Vertrag aussteigen können.

In die Defensive kam der Stürmer, als Samuelsson aussagte, dass er ihm am 29. August 2011 gesagt habe, dass der Vertrag aufgelöst werde, weil die Capitals schon 60 Punkte haben. Zu diesem Zeitpunkt war Harand wegen eines Wadenbeinbruchs im Krankenstand. Dass der Klub die Kündigung nicht schriftlich mitgeteilt hat, war ein Versäumnis. Genauso wie die Tatsache, dass es im Arbeitsrecht nur einen Probemonat gibt und nicht mehr.

Interessant ist Samuelssons Aussage, wonach Harand wegen des Punktesystems zur Kadererstellung gekündigt wurde. Ein sportaffiner Jurist könnte das System leicht kippen. Harand kostete drei Punkte, die Capitals starteten mit den maximal erlaubten 60 in die Saison. Das Angebot der Capitals, gegen das Punktesystem zu klagen schlug Harand letzte Saison aus. Im Gegenzug hätte er einen Vertrag für heuer bekommen und im letzten Dezember auch mit Salzburg bei der European Trophy spielen dürfen.

Der Prozess wurde bis Oktober unterbrochen, weil Richterin Susanne Pichler noch Harands Ex-Teamkollegen Christian Dolezal befragen wollte. Doch dieser ist – wie es Harand auch sein sollte – bei einem Tryout-Training in Dornbirn.

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