Viertelfinale: Die Capitals haben Match-Puck
Die Vienna Capitals stehen mit einer Kufe im Semifinale. Die Wiener gewannen das dritte Spiel der Best-of-seven-Serie mit 7:4, führen gesamt 3:0 und brauchen nur noch einen Erfolg für den Aufstieg in die nächste Runde.
Vor den 5350 Fans in Wien zeigte sich, dass Innsbruck-Coach Rob Pallin nicht die beste Menschenkenntnis haben dürfte. Von der ersten Szene an kritisierte er die Schiedsrichter Viktor Trilar und Trpimir Piragic lautstark. Was die beiden davon hielten, wurde beim Treffer von Rotter zum 2:1 deutlich (26.): Pallin, der seiner Mannschaft schon davor mit einer Zwei-Minuten-Strafe wegen Kritik geschadet hatte, forderte nach dem Wiener Tor einen Video-Beweis. Wiens Stürmer Tessier war diskussionswürdig im Torraum zwischen Schusslinie und HCI-Goalie Chiodo gestanden. Die Refs machten einen ganz kurzen Blick auf den Bildschirm, erfüllten damit ihre Pflicht – und gaben das Tor. Diese Undiszipliniertheiten hatten sich auch auf Pallins Spieler übertragen: 15 Strafminuten kassierten die Innsbrucker alleine im zweiten Drittel.
"Rotter-Sprechchöre"
Die Undiszipliniertheiten hatten Folgen. Denn die Capitals spielen im Powerplay seit dem Viertelfinal-Auftakt richtig stark. Das 3:1 von Sharp (27.) war der siebente Überzahl-Treffer der Wiener im dritten Spiel gegen Innsbruck. Die Entscheidung fiel dennoch erst im letzten Drittel. Denn nach Holzapfels fünftem Play-off-Treffer zum 4:1 (39.) kamen die Tiroler nach einem Gestocher zum 2:4 (40.). Nach der Pause dauerte es nur 41 Sekunden, bis Pollastrone nach perfekter Vorarbeit von Tessier an der Bande direkt zum 5:2 verwertete (41.). Die restlichen Tore bedeuteten nur noch Ergebniskosmetik.
Am Ende feierten die Fans lautstark Rafael Rotter, den Wiener Publikumsliebling, der im Play-off wieder zur Hochform aufläuft, vom Gegner viel einstecken muss und von den Referees wegen „Verhöhnung“ die letzten Minuten auf die Strafbank verbannt wurde.
„Klar freue ich mich über den Sieg. Aber wir haben manche Entscheidungen getroffen, die nicht glücklich waren. Da ist Raum für Verbesserungen“, sagte Caps-Coach Serge Aubin.
Bozen führt
Die Black Wings haben ihren Heimvorteil in ihrer Serie verloren: Vor 4865 Zuschauern mussten sich die Linzer Bozen mit 0:2 geschlagen geben, in der Serie führen die Italiener 2:1. 3:0 führen Salzburg und der KAC. Die Salzburger feierten gegen Graz vor 3142 Zuschauern einen souveränen 5:1-Heimsieg. Der KAC blieb vor 4660 Fans mit einem 3:0 gegen Znaim gar ohne Gegentor.
Die nächste Spiele finden am Sonntag statt.
Ergebnisse
Viertelfinale (best of seven), dritter Spieltag:
UPC Vienna Capitals - HC TWK Innsbruck 7:4 (1:0,3:2,3:2).
Wien, 5.350. Tore: Pollastrone (9., 41.), Rotter (26./PP2), Sharp (27./PP), Holzapfel (39.), Bowman (53./PP), Vause (60./PP) bzw. Spurgeon (21.), Huber (40.), Bishop (53.), Schennach (60./SH). Strafminuten: 25 plus 10 Disziplinar Rotter bzw. 23. Stand in der Serie: 3:0.
KAC - HC Orli Znojmo 3:0 (2:0,0:0,1:0).
Klagenfurt, 4.660. Tore: Pance (6.), Koch (9.), S. Geier (42.). Strafminuten: 10 bzw. 10. Stand in der Serie: 3:0.
Red Bull Salzburg - Graz 99ers 5:1 (1:0,3:1,1:0).
Salzburg, 3.142. Tore: Raffl (11./PP), Thomas (21.), Duncan (27./PP), Heinrich (38.), Latusa (58.) bzw. Setzinger (32.). Strafminuten: 6 bzw. 20. Stand in der Serie: 3:0.
EHC Liwest Black Wings Linz - HCB Südtirol 0:2 (0:0,0:0,0:2).
Linz, 4.865. Tore: Reid (57.), Insam (60./empty net). Strafminuten: 4 bzw. 4. Stand in der Serie: 1:2.
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