Turbulentes Training in Kvitfjell

Turbulentes Training in Kvitfjell
Der norwegische Lokalmatador Jansrud fuhr im ersten Abfahrtstraining überlegene Bestzeit, Kröll wurde Zweiter.

Den Auftakt der Weltcuprennen im norwegischen Kvitfjell hatten sich die Verantwortlichen etwas anders vorgestellt: Zwar war der Himmel strahlend blau an diesem Mittwochmittag – doch das erste Training für die Abfahrt am Samstag verlief alles andere als reibungslos.

Grund war einerseits der Russi-Sprung, der nach 70-Meter-Flügen sicherheitshalber abgegraben werden musste, andererseits sorgten Probleme mit dem Funk für Verzögerungen. In Zahlen: Nach eineinhalb Stunden waren erst 17 der gemeldeten 77 Athleten im Ziel. Danach aber ging`s dahin auf der Olympia-Abfahrt von 1994, und die Bestzeit sicherte sich ein Lokalmatador. Allerdings nicht Aksel Lund Svindal, sondern sein Teamkollege Kjetil Jansrud, der nach 1:45,36 Minuten Humor bewies: "Das ist jetzt vielleicht ein Schock für Euch alle. Aber ich hab` heute wirklich alle Tore erwischt", vermeldete der 26-Jährige, der zuletzt schon beim Olympia-Test im russischen Rosa Chutor als Siebenter ansteigende Abfahrtsform gezeigt hatte.

Mit 96 Hundertstelsekunden Rückstand auf Jansrud führte Klaus Kröll den Rest der Skiwelt an. Der Öblarner hatte sich wie der drittplatzierte Schweizer Altmeister Didier Cuche schon auf die Rückkehr auf eine klassische Abfahrt gefreut; beide waren zuletzt auf der kurvenreichen Olympia-Piste von 2014 nicht recht in Fahrt gekommen. Hannes Reichelt unterstrich als Sechster seine gute Form, und auch Georg Streitberger (8.) und Johannes Kröll (9.) zeigten auf.

Beat Feuz hingegen, der an diesem Speed-Wochenende (Freitag und Sonntag Super-G, Samstag Abfahrt) in Abwesenheit seiner Rivalen Marcel Hirscher und Ivica Kostelic wieder die Führung im Gesamtweltcup übernehmen könnte, landete nach einem Riesensprung samt harter Landung und drei anschließenden Torfehlern mit 7,24 Sekunden Rückstand auf dem 71. Platz. Der Emmentaler hat freilich beste Erinnerungen an Kvitfjell, wo er am 11. März 2011 seine erste Weltcup-Abfahrt gewonnen hat.

Rückzug

Unterdessen hat Kathrin Hölzl die Saison beendet. Die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2009 kämpft seit Jahren gegen rätselhafte Muskelschmerzen; ein Comeback-Versuch Ende Dezember in Lienz endete mit dem Aus im zweiten Durchgang des Riesenslaloms. Eine "Vernunftentscheidung" sei der Startverzicht bei ihren Heimrennen in Ofterschwang, erklärte die Bayrin, "die Trainer und ich haben entschieden, dass es klüger ist, richtig aufzutrainieren und nächstes Jahr wieder einzusteigen."

Die Kolleginnen der 27-Jährigen bestreiten am Freitag und Samstag zwei Riesentorläufe, am Sonntag einen Slalom. In Letzterem hat Marlies Schild die Chance, in der ewigen Slalom-Bestenliste zur Schweizerin Vreni Schneider aufzuschließen – siegt die 30-jährige Saalfeldnerin, würden beide bei 34 Weltcup-Erfolgen halten.

1. Training in Kvitfjell

1. Kjetil Jansrud (NOR) 1:45,36
2. Klaus Kröll (AUT) +0,96
3. Didier Cuche (SUI) +1,25
4. Adrien Theaux (FRA) +1.49
4. Aksel Lund Svindal (NOR) +1,49
6. Hannes Reichelt (AUT) +1,61
7. Peter Fill (ITA) +1,77
8. Georg Streitberger (AUT) +1,80
9. Johannes Kröll (AUT) +1.85
9. Dominik Paris (ITA) +1,85.
Weiter:
14. Max Franz (AUT) +2,09
19. Frederic Berthold (AUT) +2,33
20. Matthias Mayer (AUT) +2,35
34. Joachim Puchner (AUT) +3,04
38. Florian Scheiber (AUT) +3,21
40. Romed Baumann (AUT) +3,45
47. Manuel Kramer (AUT) +3,85
58. Benjamin Raich +4,44 -
71. Beat Feuz (SUI) +7,24.
Nicht am Start: Mario Scheiber (AUT)

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